Heiligabend auf der Riffelalp. Clothilde Anthamatten liegt tot im Schnee vor ihrem herrschaftlichen Anwesen Winterstern. Alles deutet auf einen Mord hin. Vierundzwanzig Gäste, allesamt Familie, sowie drei Hausangestellte sind auf Winterstern zugegen. Wer hätte ein Motiv, die reiche Clothilde aus dem Weg zu räumen? Enkelin Anna will herausfinden, wer ihrer Oma dies angetan hatte…
Erster Eindruck: Das Cover gefällt mir sehr gut; es passt gut zum Buchtitel.
Die Erzählung erfolgt in zwei Richtungen (Heiligabend bzw. rückwärts im Dezember) ist interessant, ebenso, dass die Erzählung aus verschiedenen Blickwinkeln erfolgt – die Leser:innen wissen mehr als der Einzelne.
Weihnachten ist die Zeit, in der vielerorts Streit ausbricht, da doch gleichzeitig auf „heile Welt“ und „liebe Familie“ gemacht werden soll. Auf Haus Winterstern ist dies insofern anders, als dass es sich um eine Schar Familienmitglieder handelt, die nervtötend und geldgierig ist. Die Kinder sind rotzfrech. Es wird gejammert, wo es nur geht. Witzig fand ich hingegen, dass die Familie, oktroyiert von Clothilde, gemeinsam Schneemänner baut. Mir gefällt die Vorstellung, so etwas als Tradition zu machen. Obwohl hier wohl niemand Freude daran hat – aber was tut man nicht alles für die Aussicht auf viel Geld?
Anna ist die Ich-Erzählerin des Buches. Selbstverständlich ist auch sie nicht frei vom Verdacht des Mordes.
Dies war für mich das vierte Buch der Autorin. Bisher kannte ich nur die Reihe um Allegra Cadisch („Jakobshorn“, „Mattawald“, „Bärentritt“). Da ich diese Bände jeweils gut bis sehr gut empfand, war ich sehr gespannt auf die vorliegende Geschichte. Ich lese sehr gerne Weihnachtskrimis, auch locked-room-mystery, und ich mag rabenschwarzen Humor. Also müsste dieser Krimi doch absolut passen, oder? Nun ja, leider nicht ganz. Es waren sehr viele Protagonisten (zuvorderst gibt es ein Personenverzeichnis) und gefühlt jeder hätte ein Motiv, die „liebe“ Clothilde zum Schweigen zu bringen. Fast alle Protas sind negativ eingestellt, missgünstig, geldgierig. Diese negative Grundeinstellung hat sich durch den ganzen Krimi gezogen. Ich war daher froh, als das Buch zu Ende war. Von mir gibt es leider nur 2 Sterne.