Schnyder & Meier, Band 9: Zürich, Mittsommer. Von der Opernhausbühne werden live Arien übertragen. Das Schauspiel wird abrupt beendet, als ein Mann tot im Orchestergraben aufgefunden wird. Erste Zeugenaussagen weisen darauf hin, dass die Chorleiterin Lou Müller die Täterin sei. Sie ist flüchtig. Warum ist Müller geflüchtet? Wer ist der Mann? Wie kam er hinter die Bühne? Die Ermittlungen von Werner Meier, der im Publikum sass, und seiner Partnerin Zita Schnyder führen weit in die Vergangenheit…
Erster Eindruck: Auf dem Cover das schön beleuchtete Opernhaus Zürich – gefällt mir.
Dies ist Band 9 der Reihe, kann jedoch ohne Kenntnis der Vorgängerbände gelesen werden. Ich habe mich sehr gefreut, wieder von Zita, Werner und Co. zu lesen – man wird doch mit jedem weiteren Band ein bisschen mehr „Familie“.
Nach dem Prolog fängt schon das Rätselraten an. Bei der Opernvorstellung, bei der Werner und seine Tochter Lily anwesend waren, kommt ein Mann zu Tode. Für die Besucher scheint dies im ersten Moment Teil der Inszenierung zu sein, jedoch weit gefehlt! Der Mann, der nun tot ist, hat Lou Müller hinter der Bühne aufgelauert und bedroht. Aber das wissen vorerst nur die Leser:innen. Wer war er? Warum bedrohte er Lou? Warum und wohin ist sie geflüchtet? Eine volle Eventlocation für die Spurensicherung und Zeugenbefragung zu sperren, stelle ich mir grauenhaft vor. Wo anfangen? Wer kann sagen, was wichtig oder unwichtig ist? Wo ist Requisiteur Bolli? Was weiss die „Oberhexe“ Roncalli? Was sagt Opernleiterin Han Ly?
Die Ermittlungen führen weit in die Vergangenheit zurück, genauer gesagt bis ins Jahr 1940. Es geht somit um etwas, was im Zweiten Weltkrieg geschehen ist. Wie hängen die damaligen Ereignisse mit den aktuellen zusammen?
Es ist nicht einfach, etwas über das Buch zu schreiben, aber dabei nicht zu viel zu verraten. Daher lasse ich es lieber gleich bleiben. Nur so viel: die Geschichte ist sehr nahrhaft und bewegend. Wie von der Autorin gewohnt, sind die Anzahl der Protagonisten und deren Verflechtungen stets eine Herausforderung für mich. Sehr unterhaltsam ist auch immer die Kommunikation von Werner und Zita (oder sollte ich wohl besser sagen „Nicht-Kommunikation“?). Auch dieses Mal war es bis zum Schluss spannend, so dass ich erneut 5 Sterne vergebe – um George Clooney zu zitieren: „What else?“.