Der Einstieg in die Geschichte gelang mir leicht. Die Autorin erzählt das Leben von Frida Kahlo in einem Detailreichtum mit Dialogen und Beschreibungen, wie man es sich gut so vorstellen kann.
Frida Kahlo wird als die Person geschildert, wie man sie sich vorstellt - schillernd, markant und stark. Gerade ihre Kleidung und Malerei werden treffend beschrieben. Daneben wird einem auch die Ehefrau vorgestellt, die sich um das Wohl ihres Mannes kümmert, die durch seine stetige Untreue verletzt ist und sich vermutlich mit ihren eigenen Affären etwas Gleichgewicht verschafft. Ich habe den Eindruck, dass sie diese Affären nicht eingegangen wäre, wäre Diego der treue Ehemann, den sie sich wohl wider aller Warnungen vorstellte. Die “Hausmütterchenrolle” hängt sie aber noch in diesem ersten Teil an den Nagel zugunsten der Leinwand. Diego würdigt ihre Malerei und bestärkt sie in diesen Vorhaben. Das fand ich überraschend, wenn ich daran denke, in welcher Zeit und welcher kulturellen Umgebung all das stattfindet.
Informationen über die Zeit vor der Geschichte in diesem Buch werden geschickt eingewoben, in Gedanken, Erinnerungen z.B. anlässlich einer Reise oder beim Betrachten der Umgebung. Man erfährt also von Frida Kahlos Erkrankung an Kinderlähmung in der Kindheit, vom schweren Busunfall, von den Fehlgeburten …
Diego wird als fürsorglich geschildert, er scheint Frida wirklich zu lieben, hat keine Mühe, ihre Fähigkeiten zu sehen und anzuerkennen. Es hat für ihn keinen Bezug zur Sexualität, zu seinen Affären mit anderen Frauen. (S. 51)
Frida scheint mir nicht richtig erwachsen zu sein - oder eine Träumerin. Sie gibt sich immer wieder Illusionen hin S. 57. Aber sie ist auch eine Kämpferin und hat ein starkes selbstverständnis.
Der Autorin gelingt es gut, Personen in Szene zu setzen, man kann sich diese und die Szenen lebhaft vorstellen. Nick, den Fotografen und Fechter - er bewegt sich wie eine Katze. (S. 62)
Pistacchio Ich kann mir vorstellen, dass man im Verlauf der Geschichte noch auf den Grund kommt, weshalb Frida ihre Affären vor Diego verheimlicht.