Die Geschichte der “Wilderness Girls” nimmt viele Themen auf (Essstörungen, Gewalt an Frauen, Soziale Integration, Patchworkfamily, Pflegefamilien, Kannibalismus, Genderthema) worauf die Schriftstellerin aber in einem Brief an die Lesenden ganz zu Beginn des Buches aufmerksam macht.
Das Buch ist packend geschrieben, man ist sehr schnell in der Geschichte drin und es ist schwer, das Buch wieder wegzulegen. Die normale Geschichte wird durch verschiedene Elemente unterbrochen (Rückwirkend wird das Leben der wilden Mädchen beschrieben, E-Mail Entwürfe, Mitschriften, iCloud Notizen etc.), dies finde ich sehr erfrischend und gibt einem auch andere Sichtweisen auf die Story.
Interessant ist auch die Gratwanderung zwischen der realer (brutaler) Welt und der Welt, in der es Magie gibt. Ich hatte das ganze Buch durch den Wunsch, dass dieses Seilziehen sich entscheidet, musste mich aber am Ende mit einem Unentschieden befriedigen.
Die Geschichte von 4 Mädchen, die bis zum Teenageralter in der Wildniss gelebt haben und sich plötzlich an die gesellschaftlichen Normen halten müssen, ist wie ein Spiegel, der einem vorgehalten wird. Sie werden von ihrer Retterin Rhi begleitet und zusammen gehen die Mädchen auf eine spannende, meist nicht einfache Reise, um ihre Wahrheiten zu finden.