Ein wiederentdecktes Fotoalbum inspiriert den Autor zur Suche nach seinen Wurzeln und seiner Familiengeschichte. Da werden packende Geschichten erzählt und der Bogen von der Schweiz über Trinidad und wieder zurück geschlagen.
Am Anfang werden brisante Themen wie die Kolonialgeschichte, das indische Kastenwesen, die Kuli- und die Sklavenarbeit aufgegriffen. Die Erinnerung des Autors als Kind ist diffus und wird anhand von alten Fotos und Erzählungen recherchiert.
Das Leben hat dem Autor einiges abverlangt. Flucht weg vom gewalttätigen Vater, zuerst die alleinerziehende Mutter, die Gefühlskälte der Mutter, später der distanzierte Stiefvater, eine Kindheit und Jugend im Schweizer Dorf als Aussenseiter, seine schöne Kindheit bei den Großeltern, dann der Tod der Großeltern, das Aufspüren des Vaters in London und auch dessen Tod.
Später befindet sich der Autor auf einer Reise zu den Verwandten in die Karibik. Er sucht und findet seine Wurzeln und entdeckt die Lebensfreude der Karibik, die den Gegenpol zur Gefühlskälte im Schweizer Dorf darstellt.
Wieder zurück in der Schweiz erfahren wir viel von der Kindheit im Dorf, wo der Autor bei den Großeltern aufwächst.
Der Tod der Mutter in der heutigen Zeit und die darauffolgende Erbauseinandersetzung löst die Suche nach seiner Biografie aus und gibt weitere Überraschungen preis.
Richtig packen will einen die turbulente Geschichte nicht. Sie wirkt sehr zerrissen. Es könnte eine Autobiografie sein oder aber eine Aufarbeitung im psychologischen Sinn? Was will uns der Autor sagen? Hat er seinen Frieden gefunden? Oder ist es eine Abrechnung mit dem Rest der Schweizer Stieffamilie?
Allein die Sprache ist sehr schön und ausgesprochen interessant. Ein lesenswerter Roman, aber nicht unbedingt meine Empfehlung.