Die vier Schwestern Marit, Liv, Jorunn und Tuuli leben zusammen mit ihren Eltern in einer alten Mühle, inmitten einer schönen und ruhigen Naturlandschaft. Die Mama arbeitet in einem Büro, wo sie sich um Kundenbeschwerden kümmert. Der Papa, wenn er nicht gerade mit Tuuli im Garten spielt, verkriecht sich oft und gerne ins oberste Zimmer der Mühle. Dort schreibt er dann Bücher, die keiner kaufen will. Die Geschwister leben gerne an diesem Ort, denn die Mühle trägt einen Zauber in sich: Immer wenn der Wind aus Nordosten weht, verwandelt sie sich in einen magischen Ort. So auch an jenem Morgen, als die vier Mädchen erwachen und sich als Prinzessinnen in einem Schloss wiederfinden. Sie freuen sich über ihre kostbaren Gewänder und lachen über König Papas schiefe Krone. Fröhlich und ausgelassen spielen sie, bis die dreijährige Jorunn plötzlich verschwindet. Mutig machen sich Marit und Liv auf die Suche nach ihrer Schwester. Ihr Weg führt sie mit dem Boot den wilden Fluss entlang, weiter bis zur Burg des schleimigen Wassertrolls… Vor allem dank ihres tollen geschwisterlichen Zusammenhalts und ihrer Klugheit, wachsen sie bei ihrem Abenteuer über sich selbst hinaus und meistern so viele brenzlige Stuationen. Antonia Michaelis neuestes Buch hebt sich von allen anderen im Frühjahr 2020 erschienenen Kinderbüchern ab. Sprachlich klar und zugleich verspielt, lässt sie das Sprichwort „Es ist nicht alles Gold, was glänzt“ geschickt durch ihre Geschichte fliessen, und anhand von Liv der achtjährigen Hauptprotagonistin, die nur Hosen trägt und ihr kurzes haar mag, greift sie weiter das Thema Transgender-Kinder auf und liefert uns damit ein modernes Sommermärchen. Aufgrund von Schrift und Erzähldichte, empfehle ich das Buch für Selbstleser erst ab 9 Jahren. Das Buch eignet sich übrigens auch hervorragend zum Vorlesen!