Das Buch hatte mich bereits angesprochen, als ich es zum ersten Mal entdeckt habe. Dazu kommt, dass ich mit den Büchern der Autorin bereits gute Erfahrungen gemacht habe, weshalb klar war, dass das Buch bei mir einziehen muss. Umso mehr hat es mich dann auch gefreut, die tolle Chance bekommen zu haben, bei der Leserunde mitmachen zu dürfen. Vielen herzlichen Dank noch einmal dafür.
Der Einstieg verlief dann auch recht gut. Es ging zügig voran, ohne jedoch etwas zu überstürzen. Gleichzeitig erfolgten gut eingesetzte Erklärungen, die, weil Shedir trotz allem nicht viel weiss, so auch nicht künstlich wirken, wenn sie im Dialog vorkommen. Das Buch lässt sich so flüssig lesen.
Ein weiterer Pluspunkt ist auch die Tatsache, dass Lior eigentlich erstaunlich schnell weiss, was Shedir genau ist. Ich hätte aufgrund der Tatsachen, die im Klappentext vorkommen, eher vermutet, dass sich noch ein längeres Versteckspiel ergeben wird und Shedir ihr Geheimnis über längere Zeit wahren muss. Das gibt es öfters, was mich im Groben auch nicht stört (nur wenn es eben zu sehr in die Länge gezogen wird), weshalb es mich umso mehr gefreut hat, dass es hier anders ist.
Was mich jedoch etwas enttäuscht hat, war die Umsetzung der Grundidee. Irgendwie hat mir das Besondere, was gefallene Sterne ausmachen sollte, gefehlt. Das liegt nicht nur daran, dass die Sterne zwar an echte Konstellationen gebunden wurden, dann aber mit diesen und den Mythen dahinter nichts weiter angefangen wurde, sondern auch an dem «Sterne-sein» selbst. Es gibt so viele Ansätze, die man hätte nehmen können. Ein eigenes verborgenes Himmelsreich, von welchem sie verbannt wurden, welches man jetzt aber zu sehen bekommen hätte, ein vergangenes Leben, in welchem sie damals an den Himmel verbannt wurden (viele der jetzigen Sternbilder waren auch Personen oder Geschichten, die zur Erinnerung oder Mahnung an den Himmel gestellt wurden, daher wäre das auch noch eine tolle Idee), bevor sie die Chance bekommen hätte, durch ihren Fall noch einmal neu zu starten, etc. Shedir kann Schicksale sehen, aber das erklärt für mich leider nicht, warum sie nicht einfach eine Schicksalsseherin ist, die mit weiteren Personen zusammen das Leben des Prinzen retten sollte, sondern ein gefallener Stern sein muss. Ihre Gabe wurde für mich zu locker mit dem verbunden, was sie eigentlich sein soll.
Ich habe mich somit dann auch trotz des starken Einstiegs etwas in der Geschichte verloren. Es ist teils sicherlich auch meine Schuld, weil ich wohl wesentlich zu viel in die falsche Richtung erwartet habe, aber irgendwie kam für mich nicht dadurch viel aus der Geschichte heraus. Ich wartete irgendwie einfach noch auf etwas Grosses, was nicht gekommen ist. Es heisst aber auch nicht, dass es nicht noch kommen kann.
Von dem her bin ich, trotz der angebrachten Kritik, neugierig darauf, was noch folgen wird. Band zwei kann vielleicht noch einmal ganz anders überraschen und der erste Band war trotz allem immer noch nicht schlecht. Von mir gibt es vier Sterne dafür.