Eigentlich wollte die Rentnerin Libby Andersch nur entspannt mit dem Glacier Express nach Zermatt reisen. Doch zusammen mit ihrem Nachbarsjungen Noah und einer Filmcrew strandet sie aufgrund eines Schneesturms im Grand Hotel Matterhorn. Eine tolle Kulisse, um einen Film zu drehen – wenn da nicht plötzlich eine Leiche wäre!
Libby Andersch war mir von Anfang an ausgesprochen sympathisch. Die rüstige Rentnerin weiß sich gekonnt in Szene zu setzen, ihr entgeht kein noch so kleines Detail und zieht mit scharfem Blick ihre Schlüsse. Noah, der neugierige und gewitzte Nachbarsjunge, ergänzt sie dabei hervorragend und hält die alte Dame ordentlich auf Trab. Die beiden sind ein wundervolles Gespann, das für zahlreiche unterhaltsame Momente sorgt.
Einziger kleiner Kritikpunkt: Die Mitglieder der Filmcrew auseinanderzuhalten fiel mir nicht immer leicht. Ich musste öfter zurückblättern, um mir ins Gedächtnis zu rufen, wer wer ist. Das könnte allerdings auch daran liegen, dass ich das Buch während einer Leserunde mit längeren Pausen dazwischen gelesen habe.
Die Szenerie ist wunderschön beschrieben, und man fühlt sich direkt in das winterliche Ambiente versetzt. Eingemummelt in eine Decke über die verschneite Landschaft und die eisige Kälte zu lesen, macht das Ganze umso stimmungsvoller. Gabriela Kasperski gelingt es hervorragend, diese Atmosphäre einzufangen.
Für mich ist Mord im Grand Hotel Matterhorn ein toller, kurzweiliger Kriminalroman für zwischendurch. Ich würde mich sehr freuen, bald mehr von Libby und Noah zu lesen!