Karen, Mia, Hervör und Silja leben in Reykjavik und erleben den Winter, das Leben und seine Dramen ganz unterschiedlich und doch auch sehr ähnlich. Jede versucht das Drama in ihrem Leben auf ihre Art zu bewältigen und ihren Weg ins Leben zu finden. Dabei bekommen sie von unterschiedlichen Menschen Trost und Hilfe und ihre Wege kreuzen sich immer wieder im Café Viertel.
Ich habe eine Weile gebraucht, um in den Roman reinzukommen. Zu Beginn wird die Lebenssituation der vier Frauen beschrieben und es passiert nicht so viel. Gleichzeitig bin ich als Leserin in dieser Phase des Buches langsam immer mehr in diesen isländischen Wintergroove eingetaucht und das hat mir sehr gefallen. Im Laufe der Buches verweben sich dann fast unmerklich die Lebensgeschichten der Frauen, kreuzen sich oder laufen aneinander vorbei oder Menschen aus der einen Lebensgeschichte tauchen in einer anderen auf. Dieses sanfte Verweben hat mich immer wieder Innehalten lassen und über das Buch nachdenken lassen. Der Autorin ist es meisterhaft gelungen, einen nachhaltigen Einblick in den Alltag von Island zugeben sowie das Frau-Sein in der heutigen Zeit zu beschreiben - mit vielen Facetten und auf keinen Fall banal.
Ich kann das Buch allen empfehlen, die einen richtig guten Frauenroman lesen möchten und Island lieben.
Medium: Buch