Tatsächlich habe ich gleich nach der Lektüre von Band 1, “Die Sekte - es gibt kein Entkommen”, weitergelesen. Sofia ist die Flucht von der Insel, wo die Sekte “Via Terra” rund um ihren Anführer Franz Oswald den Weg zum einzig Wahren propagiert, gelungen und Oswald selbst sitzt im Gefängnis. In Band 2 muss Sofia allerdings schon bald begreifen, dass Oswalds Arme länger sind als jene des Gesetzes und sein Durst nach Rache unstillbar.
Wie schon bei Band 1 hat mich die Tatsache, dass die Autorin selbst aus ihrer Erfahrung einer 25 Jahre dauernden Mitgliedschaft bei Scientology schöpft, sehr berührt. Gerade deshalb hätte ich mir aber eine noch eingehendere Beschäftigung mit den psychischen Folgen eines Sektenausstiegs gewünscht und dafür vielleicht etwas weniger Krimi-Elemente - oder dass deren Entwicklung im Gegenzug ebenfalls mehr psychologische Tiefe erhalten hätten. Gerne hätte ich im Tausch gegen das zu Oberlächliche noch weitere 100 oder 200 Seiten gelesen. Wie das Manuskript wohl ausgesehen hat, bevor es lektoriert wurde? Nichtsdestotrotz: Die Lektüre war streckenweise sehr spannend und der Schluss wieder so vielversprechend, dass ich Band 3 auch noch lesen werde.