Die Brüder Peter und Ivan haben ihren Vater verloren. Peter, Anfang dreissig, ist desillusionierter Anwalt, Ivan, zehn Jahre jünger, Schachspieler. Seit sie erwachsen sind, haben sie sich nicht mehr viel zu sagen. Ihre unterschiedlichen Lebensansichten trennen sie. Ivan lernt Margaret kennen – eine vierzehn Jahre ältere Frau, die noch verheiratet ist. Peter ist mit Naomi, einer jungen Studentin, zusammen. Aber er kann Sylvia, seine frühere Freundin, nicht vergessen…
Erster Eindruck: Das Cover des Schutzumschlages (ich mag keine Schutzumschläge!) ist einfach sehr blau – ein Mann und die Beine eines zweiten Mannes sowie eine am Boden liegende Schachfigur sind abgebildet.
Ich musste die ersten paar Seiten dreifach lesen, in der Hoffnung, den Einstieg in die Geschichte zu schaffen. Ein schwieriger Start für mich.
Ivan ist ein Schachgenie, aber ansonsten sehr unsicher. Margaret hat mir gefallen. Sie ist noch verheiratet, aber getrennt lebend. Warum ist sie nicht geschieden? Ihr Noch-Ehemann möchte sie gerne zurück? Wurde die Scheidung eingereicht? Margaret und Ivan tun einander gut, auch wenn der Altersunterschied wie ein Elefant mitten im Raum steht. Er ist 22, sie 36. Das kann doch nicht gutgehen, oder? Ich verstehe das Verhältnis von Peter und Naomi bzw. Peter und Sylvia einfach nicht. Peter und Sylvia haben sich vor Jahren getrennt, jedoch kommt Peter nicht von ihr los. Und was will er von Naomi bzw. was will sie von ihm? Aus meiner Sicht verhält sich Peter gegenüber Ivan arrogant. Er bezeichnet Margaret als nicht normal, da sie sich mit einem viel jüngeren Mann abgibt. Das war schwach, Peter, sehr schwach!
Die Autorin macht kurze Sätze. Sehr viele kurze Sätze. Sie verwendet abgehackte Sätze, wie z.B. „Wahrscheinlich wäre es für alle das Beste, wenn ich.“ Wie bitte? Zudem gibt es sehr viele Belanglosigkeiten wie z.B. der Kauf eines Geschirrspülers, der Akkustand eines Mobiltelefons und die Begründung, warum es aufgeladen wird, die Farbe des Bacons in der Pfanne – es wollen ja fast 500 Seiten gefüllt werden… Alle Figuren blieben für mich distanziert.
Was soll ich sagen? Ich kann die positiven Voten, die die Autorin für dieses Werk erhalten hat, leider nicht nachvollziehen. Ich habe mich förmlich durch das Buch gequält – am liebsten hätte ich das Buch abgebrochen –, aber meine Neugier, ob mich die Geschichte doch noch packen könnte, hielt mich bei der Stange. Fazit: keine Leseempfehlung von mir, nur 2 Sterne.