Der Einstieg in „A tempest of Tea“ war so anders als die Leseprobe mir suggeriert hat.
Ich habe Vampire & Intrigen erwartet.
Stattdessen habe ich Apartheid, Kolonialismus und Rassismus bekommen. Und war die ersten 150 Seiten durchgehend versucht das Buch abzubrechen. Da ich es aber im Rahmen einer Leserunde gewonnen habe, konnte ich das nicht mit meinem Gewissen vereinbaren und habe weitergelesen.
Das Buch ist wie ein Theaterstück in drei Akte gegliedert. Im ersten Akt, lernt man die politische Situation kennen und warum der Coup überhaupt geplant wird, im zweiten Akt lesen wir mehr über die einzelnen Banden-Mitglieder und im dritten Akt geht es um den Coup an sich. Das Buch so aufzugliedern finde ich extrem spannend, aber man kann sich auch vorstellen das es dadurch eine ganze Weile dauert, bis man in die Geschichte kommt.
Eine ganze Zeit lang habe ich gelesen und gelesen und hatte das Gefühl das ich gar nicht so richtig greifen kann, was eigentlich passiert. Als hätte ich irgendwas verpasst. Das Gefühl lichtet sich zwar gegen Ende aber da muss man dann auch erst einmal hinkommen. Ähnlich ging es mir mit den Charakteren. Es handelt sich um eine kleine berüchtigte Gruppe von Kriminellen, die keinen Außerhalb ihres inneren Kreises dulden und so liest es sich auch. Als würde man alles von außen beobachten aber nie wirklich dazu gehören. Nie wirklich wissen, warum sie handeln wie sie handeln und fühlen was sie fühlen. Man darf zuschauen, aber nicht mitfühlen.
Ich würde das Buch deutlich schlechter bewerten, wenn die letzten Seiten nicht super spannend gestaltet gewesen wären. Der Plottwist war ziemlich vorhersehbar - aber zwischenmenschlich holt es mich ganz plötzlich total ab. Alles an dem Buch, leitet eigentlich nur auf den zweiten Band ein. Und wenn man das erst einmal weiß, geht man ganz anders an die Geschichte ran. Versteht warum so viel (nicht ganz greifbares) aufgebaut wird und gleichzeitig so wenig passiert.
Wenn man weiß man liest den Beginn einer Reihe, ist das Buch in Ordnung. Alleinstehend aber nur Seiten voller leerer Versprechungen.