die Geschichte der jungen Protagonistin Tilda wird erzählt, die zwischen Studium, Verantwortung und Selbstfindung balanciert. Tilda lebt mit ihrer jüngeren Schwester Ida in einer Kleinstadt, wo sie nach dem Tod ihres Vaters und dem Alkoholismus der Mutter viel Verantwortung tragen muss. Ihre Flucht aus dem Alltag findet sie im Schwimmen, wo sie regelmäßig ihre “22 Bahnen” zieht.
Der Roman berührt durch seine einfühlsame Darstellung familiärer Bindungen und die Herausforderung, zwischen Pflichtgefühl und dem eigenen Leben zu wählen. Caroline Wahl schafft es, komplexe Themen wie Familie, Verlust und Erwachsenwerden mit einer klaren, poetischen Sprache zu erzählen. Die Figuren sind glaubhaft und vielschichtig, und Tildas innere Kämpfe werden authentisch und nachvollziehbar dargestellt.
Insgesamt ist 22 Bahnen ein ruhiges, aber kraftvolles Buch über Selbstbestimmung und die Suche nach Freiheit – ein überzeugendes Debüt, das nachhallt.