Yellowface von Rebecca F. Kuang ist ein packender und provokanter Roman, der tief in die Themen kulturelle Aneignung, Identität und die Machenschaften der Verlagswelt eintaucht. Die Geschichte dreht sich um die aufstrebende Autorin June, die nach dem plötzlichen Tod ihrer Freundin und erfolgreichen Schriftstellerin Athena deren Manuskript stiehlt und unter ihrem eigenen Namen veröffentlicht. Was folgt, ist ein moralischer Abstieg, bei dem June zunehmend in ein Netz aus Lügen, Schuldgefühlen und gesellschaftlichen Kontroversen gerät.
Kuang schafft es meisterhaft, die Spannung kontinuierlich zu steigern und den Leser in Junes innere Konflikte und Abgründe hineinzuziehen. Der Roman stellt unbequeme Fragen über Macht, Rassismus und die Grenzen von Kunst und Ethik. Besonders beeindruckend ist das überraschende Ende.
Trotz der Düsternis ist “Yellowface” ein kluges, fesselndes Buch, das bis zur letzten Seite nicht loslässt.