Luca Di Fulvio @lucadifulvio_ ist ein begnadeter Erzähler, für mich fast wie Märchen für Erwachsene, er hat die Gabe einem Geschichten zu erzählen, da reisst es einem so richtig mit, hautnah dabei zu sein, Abtauchen in eine fantastische Welt. Der historische Roman „Das Kind, das nachts die Sonne fand“ hat mich tief bewegt.
In Raühnval, einem Herrschaftsgebiet der Ostalpen, lebt der kleine Marcus II, Sohn des Landesfürsten, wohl behütet auf, als von einer Stunde auf die andere, auf der Burg ein schrecklicher hinterlistiger Verrat zu einem Massaker führt und alle ausser Marcus ums Leben kommen. Dank einem Versteck, das gut getarnt ist und mit Hilfe von Eloisa, der Tochter der Hebamme, die einen Geheimgang kennt, der sie aus der Burg führt, bleibt er unversehrt, jedoch mit einem Trauma, da er die Mörder sah, die seine Eltern und die kleine Schwester ermordet haben.
Agnete und Eloisa geben ihm den Namen Mikael und verstecken ihn über Monate in ihrer Hütte in einem Loch, wo eine Truhe zur Tarnung drüber geschoben wird, bis niemand mehr nach dem Jungen sucht.
Agnete, die Mutter von Eloisa inszeniert einen Kauf des Jungen durch Raphael, einem alten Mann und Freund, der ihr dabei hilft vom Markt, wo Menschen verkauft werden, damit niemand Verdacht schöpft.
Eloisa und Mikael wachsen zusammen in ärmlichen Verhältnissen auf, erfahren viel Leid und Schreckliches durch den neuen grausamen Fürsten, der alles an sich reisst und nach Macht giert. Das alles passiert im 15. Jahrhundert, da sind die Leibeigenen nichts wert und werden ausgebeutet, verprügelt und gar zu unrecht aufgehängt.
Über 800 Seiten Spannung, Hoffnung, Trauer und immer wieder unvorhersehbare Wendungen, sowie viel Gefühl, aber auch Liebe.
Jede Seite lesenswert und bis zum Schluss für Überraschungen gut.