Ein Mann fährt los, ziellos, mal links, mal rechts, bleibt stecken auf einem Waldweg. Unschlüssig sitzt er, es beginnt zu schneien, wird kalt, er geht in den Wald hinein, verirrt sich, es wird dunkel, ausweglos geht er weiter, müde setzt er sich, steht wieder auf, «Ich blicke auf, direkt nach oben, und ich sehe einen schwarzen Himmel ohne Sterne. Tief im schwarzen Wald, unter dem schwarzen Himmel. Ich stehe still. Ich lausche dem Nichts». (25) Das Umherirren findet vorübergehend ein Ende im Stillstand, im Lauschen in die Stille. Dann begegnet ihm ein Leuchten, er spricht es an und erhält die Antwort: «Ich bin der ich bin». (29) Endlos kreisen seine Gedanken, er fühlt sich eingesperrt in sich selber, schwankt zwischen dunkel und ausweglos, immer wieder will er losgehen, Leute, Hilfe suchen und bleibt doch stehen, und er begegnet – oder ist es eine Halluzination – seinen Eltern, weiss weder vor noch zurück, versinkt schlussendlich im atmenden Nichts des Leuchtens.
Ein beinahe mystisches Suchen eines ziellos ausschreitenden Mannes, Begegnungen mit der eigenen dunklen Nacht der Seele, Anklänge an biblische Gottesbegegnungen (Mose am brennenden Dornbusch, ich bin der ich bin da). Es ist ein Suchen nach Sinn, nach einem Ausweg aus der existentiellen Leere, und ein sich hineinfinden in ein unbeschreibbares Gegenüber, ein engelhaftes Du, ein begleitendes Licht, das unfassbar rätselhaft bleibt und trotzdem Licht und Wärme ausstrahlt. Die kurze Schrift ist ein kreisendes Suchen voller Wiederholungen, ein Abtasten existentieller Unsicherheiten, der Versuch, die absolute Ungewissheit über das eigene Leben in ein atmendes Licht zu führen.