Das Buch, hat mich von Anfang an verzaubert – bereits der Buchdeckel hat mein Interesse geweckt. Die mystische Atmosphäre, die durch das dunkelblaue Design und die goldenen Akzente erzeugt wird, verspricht eine geheimnisvolle Reise. Die Darstellung der Büchertreppe, die von einer offenen Tür in eine andere führt, lässt auf eine Reise ins Unbekannte schliessen. Genau das wollte ich erleben – und das Buch hält, was es verspricht: Reisen durch Raum und Zeit, Bücher mit Zauberkräften, mysteriöse Antagonisten und ein packendes Abenteuer. Für mich eine klare Leseempfehlung an alle Liebhaber und Liebhaberinnen des Fantasy-Genres.
Wer die Horror-Fantasy-Serie Locke & Key, die Tintenwelt-Tetralogie oder den Pixar-Film Monster AG kennt und mag, wird vielleicht die eine oder andere Parallele sehen und gut in das Buch von Gareth Brown in der deutschen Erstausgabe hineinfinden.
Von Büchern sagt man im übertragenen Sinne, dass sie ein Portal in eine völlig andere Welt sind, in die man als Leser oder Leserin hineintauchen kann. In diesem Buch geschieht dies buchstäblich. Eine Hommage des Autors an die Kraft der Bücher?
Spannender Einstieg und fesselnde Handlung
Der Beginn ist rasant, spannenden und lässt einem dennoch allmählich immer tiefer in die Geschichte eintauchen: Plötzlich stehen der Protagonistin ungeahnte Möglichkeiten zur Verfügung als sie ein Buch erbt, dass sich als ein magisches Portal herausstellt. Ein Portal, um der Realität zu entfliehen, sich in Nostalgie zu flüchten, über sich selbst hinauszuwachsen und letztlich die Welt zu retten.
Während die Geschichte einem immer tiefer in die Welt der magischen Büchern mitnimmt, gelingt es Gareth Brown den Spannungsbogen stehts aufrecht zu erhalten. Als Leser hatte ich zwar zwischendurch eine gewisse Vorahnung, wie die Geschichte weitergehen könnte, aber dennoch wurde ich von unvorhersehbaren Wendungen und ungeahnten Möglichkeiten überrascht. Eine echte Anregung für die Fantasie.
Vielschichtige Charaktere und klare Antagonisten
Besonders gelungen finde ich die Charakter-Entwicklung sowie den Aufbau der Beziehungen zwischen den Charakteren im Buch. Obwohl es viele Figuren gibt, macht es einem der Autor leicht, den Überblick zu behalten. Behutsam werden die Charaktere eingeführt und danach die Beziehungen darauf aufgebaut. Im Verlauf der Geschichte wächst die schüchterne und unscheinbare Hauptfigur Cassie über sich hinaus und mutiert zur rechtschaffenen Heldin, die eine grosse Verantwortung übernimmt, für das Gute kämpft und trotzdem menschlich und emotional ist. Genau das macht sie so sympathisch und nahbar.
Auch die übrigen Figuren werden ausgebaut und erwachen so zum leben. Besonders beeindruckt hat mich die Darstellung der Antagonistin – der FRAU. Sie wird als abgrundtief böse, düster und gefährlich gezeichnet, was sie zu einer fesselnden, brutalen und angsteinflössenden Figur macht.
Ein stimmiges Ende
Der Autor lässt in seinem Buch keine Fragen offen und löst Handlungsstränge mit zufriedenstellenden Ausgängen stimmig und harmonisch in sich auf. Die Reisen durch die Zeit schliessen vielfach den Kreis der Geschichte auf eine elegante Art und Weise.
Eine der zahlreichen Reisen von Cassie mit dem Buch der tausend Türen wirkte auf mich jedoch etwas abstrakt und erforderte einen zweiten Anlauf beim Lesen, um mich in dieser vom Autor geschaffenen Dimension zurechtzufinden. Rückwirkend betrachtet machte dieser Abschnitt des Buches, den ich nicht spoilern möchte, zwar Sinn, könnte für den einen oder anderen vielleicht aber doch zu viel des Guten bei der Raum- und Zeitreise sein.
Fazit: Ein magisches Leseerlebnis
Insgesamt hat mir das Buch ausserordentlich gut gefallen. Es hat mich durch seine fantasievolle Welt, die fesselnden Charaktere und die spannenden Wendungen gepackt. Es gehört nun zu meinen Lieblingsbüchern und ich habe es bereits mehreren Freunden und Familienmitgliedern empfohlen. Die Geschichte ist stimmig, spannend, vielschichtig und unterhaltsam. Ein wahrhaft magisches Leseerlebnis!