Das Buch beginnt so ruhig und genau so, wie man sich die Marschlande vorstellt: öde und träge. Dabei ist es die Geschichte von Britta in der Gegenwart und die von Albeke im 16. Jahrhundert überhaupt nicht. Besonders interessant fand ich den Teil der Geschichte über Abelke, der auf wahren, historischen Tatsachen beruht. Im Nachwort zum Buch schreibt die Autorin ausführlich darüber und ich habe doch einiges dazulernen können, obwohl ich mich bereits mit der Hexenverfolgung auseinandersetzte. Ich hätte von der Geschichte über Britta mehr erwartet. Ich wollte viel mehr über ihr bisheriges Leben, über Beweggründe für ihre Entscheidungen erfahren. Auch sie als Person war mir nicht immer sympathisch. Was müssen Frauen erdulden, nur weil sie Frauen sind? Wie tief steckt das Patriarchat in uns? Diesen Fragen geht Jarka Kubsova mit ihrem Buch auf den Grund. Um wahre Begebenheiten malt sie eine Biographie, die in starken Bildern in meinem Kopf bleiben wird. Gekonnt verknüpft sie das Geschehen mit der Gegenwart. Die bildhafte Schreibweise der Autorin, die ausdrucksvoll über die Marschlandschaft schreibt und manchmal an ein Märchen erinnert, hat mich noch tiefer in das Buch eintauchen lassen. Und je tiefer ich eintauchte, desto weniger konnte ich mich lösen.