Ich bin per Zufall auf diesen Klassiker aufmerksam geworden. Es hat mich sehr angesprochen, da es in Amerika spielt und angeblich ein tragisches Ende hat. Deswegen habe ich mir gleich die Graphic Novel geholt, die unglaublich schön ist, aber extrem gross und schwer. Definitiv nicht geeignet für Unterwegs, aber dafür zu Hause um so besser.
Die beiden Männer Lennie und George sind gute Freunde und auf der Suche nach Arbeit. Sie sind gerade auf dem Weg zu einer Farm, wo sie arbeiten können. Schon hier zu Beginn wird klar, dass Lennie geistig zurückgeblieben ist und George deswegen des öfteren die Nerven verliert. Lennie ist gross und stark wie ein Bär, könnte aber eigentlich keiner Fliege etwas zu Leide tun. Er ist zwar gutmütig und herzensgut, aber er versteht vieles nicht und schadet anderen ohne es zu wollen. George ärgert sich zwar wegen ihm, aber er kann ihn trotzdem nicht alleine lassen, weil er sonst verloren wäre. Auf der Farm versucht George auch Lennie zu decken und eher auf seine Leistung und Stärke zu lenken. Doch in dieser Zeit war es extrem schwer überhaupt Arbeit zu finden und George fällt es immer schweren seinem Freund zu Hilfe zu eilen.
Im Grunde zeigt die Geschichte zweier Männer, die nicht viel im Leben haben, arbeiten wollen, aber dennoch nicht weiter kommen. Solche Männer hatten es generell schwer und werden auch nie die Chance haben zu wachsen. Süss fand ich daher, dass sie ihren Traum hatten: sie wollen eine eigene Farm haben mit vielen Tieren, um die sich Lennie kümmern kann, da er Tiere sehr gerne streichelt.
Doch dazu wird es nicht kommen, denn wegen einem tragischen Unfall (schon wieder) sieht George keine andere Möglichkeit, als Lennie zu schützen. Aber auf einer ganz anderen Art und Weise, was mich zu Tränen gerührt hat, obwohl es irgendwo vorhersehbar ist.
Die Illustrationen sind genau so wie die Geschichte: abstrakt und dennoch poetisch. Die Geschichte ist tragisch, aber auch wunderschön. Hier konnte der Autor die Atmosphäre auffangen und die Charaktere authentisch darstellen. Obwohl wir eigentlich nicht all zu viel von ihrer Vergangenheit kenne, konnten sie mich doch überzeugen. Die Geschichte als auch die Charaktere hatte Tiefgang, was mich immerzu mitgenommen hat. Damals verstand man noch nicht viel über geistige Behinderungen und diese Menschen hatten es generell schwer und wurden missverstanden. Mir tat es sehr weh zu lesen, wie Lennie einfach nur leben möchte, aber dennoch leidet, weil er vieles nicht versteht und mit seiner Kraft nicht umgehen kann. Wenigsten war sein Freund bis zum Ende für ihn da.
Wer gerne tragische Klassiker liest, kann ich dieses Buch gerne weiterempfehlen.