Dies ist mein erstes Buch von J. Courtney Sullivan, dass ich gelesen habe und einmal mehr frage ich mich, wie sie mir so lange entgehen konnte.
Für mich ist es keine Überraschung, dass sowohl Oprahs Bookclub und der Buchclub von Reese Witherspoon dieses Buch empfohlen haben, denn es ist einfach ausgezeichnet.
Von aussen betrachtet, geht es um Jane Flanagan, die die Geschichte eines alten Hauses für die neue Besitzerin aufrollt, da sie beruflich eine Archivarin ist. Das ist aber nur der Rahmen, der der Autorin dazu dient, die eigentliche Geschichte zusammenzuhalten. Und worum es tatsächlich geht, ist, Spiritualität, Generationenbande, Familienbande und wie die Lebensentscheidung einer Person, ganze Generationen beeinflussen kann.
Dieses Buch befasst sich mit so viel mehr als amerikanischer Geschichte und der Zeit als die Ureinwohner, von den einwandernden Engländern, verschleppt und unterjocht wurden.
Meiner Meinung nach ist der Grund weswegen J. Courtney Sullivan, den Ureinwohnern Amerikas eine Stimme gegeben hat, ist die Spiritualität, die damals gegenwärtig war und die, die Menschen damals mit Ihren Ahnen, Ihren Familien und ihrem Land verbunden hat. So wie die Frauen in diesem Buch mit dem Land von dem alten Haus verbunden sind.
Aber das ist noch nicht alles.
Es geht auch um Alkoholismus und Selbsterkennung.
Wenn ich sage Selbsterkennung meine ich damit, sich selbst und der eigentlichen Wahrheit ins Gesicht zu sehen und sich auch damit zu konfrontieren. Was mich wirklich begeistert hat, wie die Autorin diesen Teil der Geschichte erzählt hat ist, dass sich diese Krankheit nicht nur bei Jane abzeichnet und wie sie damit umgeht und wie klar man Dinge bei anderen erkennen und verurteilen kann, wohingegen man bei sich selbst, dann wie blind agiert. Ein wenig geht es für mich dabei auch darum, dass man bei seinen Eltern oft das am meisten ablehnt und hasst, was man dann bei sich selbst wieder erkennt, oder geschockt nach Jahren feststellen muss, dass man das gleiche nervige Verhalten an den Tag legt. Dies dann bei sich selbst zu bearbeiten, statt es zu ignorieren oder zu entschuldigen, ist die nächste Stufe…
Ja und dann ist noch der Teil mit der Spiritualität, der einen grossen Teil einnimmt, ohne, dabei belehrend oder nervig ist. Ich habe mich sehr inspiriert gefühlt und meine Neugierde wurde einmal mehr geweckt und ich musste erkennen, wie viele Dinge es doch gibt, von denen man noch nie etwas gehört hat und ist das nicht das tollste an Büchern, dass sich immer wieder neue Türen für den Lesern öffnen?!
Ich glaube es ist relativ klar, ich liebe dieses Buch es gehört definitiv zu den besten Büchern, die ich in 2024 gelesen habe.
Von mir 4.5 Sterne