So muss es sein, wenn man in einer britischen Grossstadt wohnt. Also am Rand, in der Vorstadt. Dort, wo man sich die Häuser gross und schön bauen kann. Wo es aber auch Reihenhäuser gibt, mit einem kleinen Vorgarten. Wo man über den Zaun redet, in die Kirche geht und über jeden und alles redet.
Eliza ist 51 und lebt in ihrer eigenen Welt. Das Buch besteht aus Briefen, die sie an ihre Freund Joan schreibt, die eigentlich nicht ihre Freundin ist, eher eine Bekannte, also eine flüchtige Bekannte, eigentlich …naja, sie schreibt ihr eben, da sie ihrer Meinung nach Hilfe und Ratschläge gebrauchen kann. Es beginnt ganz harmlos. Nach und nach erfährt man immer mehr und intimere Details aus dem Leben der Eliza. Es tauchen seltsame Gestalten auf, die Geschenke von Joan bringen. Ihr Mann zieht aus und will die Scheidung. Lässt sie allein mit 2 Hunden, die Putzfrau geht auch. Eliza ist allein in der Vorstadt. Joan ist ihre einzige Vertrauensperson.
Ich habe ganz unterschiedliche Bilder von Eliza im Kopf. Die treue, einfältige Ehefrau, die ihren Diplomatengatten durch die Länder der Welt begleitet, die heruntergekommene, ungepflegte Eliza, die rauchend am Tisch sitzt und redet, die liebevolle Eliza, die sich hervorragend um Kinder kümmern kann. Die ängstliche und unsichere Eliza, die nicht weiss, wie man Kinder badet und die unbedachte Eliza, die ihr Erbe im See versenkt und damit alles geschehene auslöschen möchte.
Alles in allem ist es ein schönes Buch. Manchmal hatte ich Mühe der Handlung zu folgen, da sie mir zu surreal war. Erzählt sie von einem Traum, ist es wahrhaftig passiert oder fantasiert sie?
Ansonsten aber eine Leseempfehlung von mir.
Vielen Dank netgalley shelf für das kostenlose Hörerlebnis.