Das Buch hinterlässt zwiespältige Gefühle… Soll ich es nun gut finden oder doch eher nicht…? Zweidrittel war bereits gelesen, als die Geschichte langsam Fahrt bekam und mich erreichte - davor dümpelte sie vor sich hin, machte viele Worte ohne wirklich etwas zu erzählen…
Drei Frauen landen in New Hope/Kansas: Traci angehende und bald angesagte Künstlerin haut aus New York ab, um im Kulturzentrum die (wilden) Hipsters zu unterrichten, ebenso die Quilterinnen und selbst Kunst zu machen. Die Papiere sind geschönt, trotzdem wird sie angestellt - und ihr Versteckspiel beginnt - das eigentlich gar nicht nötig gewesen wäre, wie sich letztendlich heraus stellt…
Angie hat einen Teil ihrer Kindheit in New Hope verbracht, von wo ihr Vater war und die Grossmutter bis zum Tod lebte. Mit bald 40 will sie (endlich) ihren Doktor machen und recherchiert die Carnegie-Bibliotheken. Ziemlich konzeptlos, wie es scheint, pickt sie mal hier was, mal dort was - und der Brennpunkt ist immer wieder ihre Grossmutter, die die einen bejubeln, die andern verteufeln. - Und was hat es auf sich mit den verschollenen Tagebüchern?
Gayle verlor beim Tornado von Prairie Hill und findet nun ‘Asyl’ in New Hope. Sie muss sich erst freischwimmen aus dem Schlamm von Lähmung und Selbstmitleid. Letztendlich landet sie bei den Quilterinnen, wo sich dann die drei Frauengeschichten definitiv verstricken.
Der Hype um die Tagebücher ist für mich ein Rätsel - denn letztendlich ist der Inhalt gar nicht so weltbewegend, wie man vermutet hatte - die Geschichte sackt ab - und das mehr als einmal, wie ich auch mehr als einmal die Stirn runzelte und den Kopf schüttelte…
Man lernt viel über Carnegie und seine Bibliotheken, teilweise auch über die Siedler und das Quilten - und am Schluss gibt’s eine gehörige Portion Happy End - für Traci, die Künstlerin in vielfacher Hinsicht, für Gayle, weil sie endlich tatkräftig Zukunft gestaltet - für Angie muss es sich noch weisen. - Sie ist wohl jene, die am meisten verlor - und auch der Zuwachs (an Familie) macht ihre Träume ein wenig zunichte… So ist der Roman genau dann zu Ende, als man (ich) das Gefühl hatte, jetzt würde die Geschichte nach einem langen Vorlauf endlich beginnen…