Verspielt – das ist das Adjektiv, das Colson Whiteheads Debütroman am besten beschreibt. Scheinbar mühelos und mit überragender sprachlicher Eloquenz erzählt er eine Geschichte, die zeitlich nicht genau verortet ist, Krimi-Elemente beinhaltet, deren Szenen in Beschreibung und Wechseln an Filme erinnern, in die er Auszüge aus fiktiven theoretischen Lehrwerken einbaut und über deren Themen und Symbolik versiertere Menschen als ich wahrscheinlich stundenlang debattieren können.
Es ist kein Buch, dass ich in einem Rutsch durchlesen konnte. Zu anspruchsvoll waren Sprache und Aufbau und zu viel hätte ich sonst überlesen. Umso mehr habe ich es genossen, mich dem Roman über mehrere Tage hinweg zu widmen und in der Zwischenzeit über das Gelesene nachzudenken.
Mich hat «Die Intuitionistin» tief beeindruckt. Umso gespannter bin ich nun auf seine weitaus bekannteren Werke jüngeren Datums, wie «Harlem Shuffle» und die «Underground Railroad».