Der perfekte Mord - doch das falsche Timing… und das ebenso für den Selbstmord, der möglicherweise keiner war…
Ein ziemlich verschachtelter Krimi, der unter die Haut geht mit existenziellen Fragen:
Kühlt Rache den Hass?!
Kann Mord eine Karriere retten?!
Ja, gibt es überhaupt ‘den perfekten’ Mord?!
Da ist ein Politiker, der gern im Rampenlicht steht - aber doch mehr Dreck am Stecken hat, als die blitzblanke Weste vermuten lässt. Drohungen lassen ihn scheinbar kalt - bis er auf im Nationalratssaal auf einer Bombe sitzt. Doch dann erwischt es ihn auf einem andern ‘Sitz’ - kopfüber in den Tod. - Doch warum?!
Kunz und ihr Team fischen im Trüben und finden nichts Wesentliches, das weiter hilft. Da zur gleichen Zeit Kunz Mann Marc Selbstmord begeht und es zu Überschneidungen mit dem Fall Sutter kommt, wird sie von den Ermittlungen abgezogen, dafür Bandini wieder in die Kripo beordert - Milla ist ebenso am Fischen wie auch die Rechtsmedizinerin Jundt.
…und immer wieder blendet der Krimi in die Gefühlswelt eine Frau im Rollstuhl, die aus dem Diffusen zu mehr und mehr Kontur kommt - bis man bei ihren Rachegedanken und -akten dabei ist. Das ist beklemmend und aufwühlend!
Brand reisst viel an: Mafia mit Müllentsorgung, Kinderpornografie, ebenso bedrohte Politiker oder Spätfolgen eines schweren Traumas - leider kommen die Themen nicht wirklich zum Abschluss oder zumindest auf die Zielgerade - vieles bleibt im Raum stehen, man fragt sich, was ist aus dem Pornoring geworden? was aus dem/n kleinen Mädchen? was mit dem Giftmüll?…
Trotzdem ist es ein ausgezeichneter Krimi. Der Schluss lässt einen erschaudern! - Die eine Hälfte Auflösung sah man kommen - war man ja bei Tat und Ermittlung dabei - die andere wird Puzzle um Puzzle zusammen gesetzt und das Schlussbild ist erschreckend…