Sophie Braam ist Barkeeperin – die Bar ist ihr Reich. Übergriffigkeiten von Männern ist sie gewohnt und weiss diese abzuwehren. Doch einmal ist ihr alles zu viel: Sie bringt den zudringlichen Typen kurzerhand um. Es sollte nicht der einzige Mord bleiben. Nora Winter ist Polizistin und hat mit Ressentiments von Männern – auch Berufskollegen – zu kämpfen, da sie schwarz und weiblich ist. Einer ihrer Fälle führt sie mit Sophie zusammen, mit der sie sich anfreundet, obwohl sie das Gefühl hat, dass mit Sophie etwas nicht stimmt. Nora fahndet nach dem Serienkiller, währenddessen Sophie sich ein neues Opfer ausgesucht hat: Dan, Noras Lebenspartner…
Erster Eindruck: Ein interessantes Cover; erst beim zweiten Blick ist mir das Gesicht im Whisky-Glas aufgefallen. Auch die Haptik gefällt mir sehr gut.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Sophie und Nora erzählt.
Die Passagen von Sophie, wo sie über die Morde spricht, waren mir definitiv zu brutal – ich musste diese zügig hinter mich bringen. Diese Grausamkeit ist schockierend. Unvorstellbar, dass jemand zu so etwas fähig ist. Und doch zeigt die Realität, dass solche Taten durchaus verübt werden. Wie abgebrüht muss jemand sein, um so zu handeln? Ich kann so etwas nicht lapidar mit „Er/sie ist eben psychisch krank“ oder „Er/sie hatte eine schwere Kindheit“ abtun; das wäre mir zu einfach.
Die Morde nehmen Nora sehr mit – die Toten verfolgen sie sogar im Schlaf. Nora besinnt sich immer wieder auf die Aussagen ihrer Familie, dass sie sich im Alltag nicht provozieren lassen solle und gegebenenfalls auch noch die andere Wange hinhalten solle. Doch wie klein darf sich die Polizistin machen, wenn sie von den meisten ihrer Berufskollegen nicht akzeptiert wird? Was ist deren Problem? Noras Kompetenz, ihre Weiblichkeit oder die Tatsache, dass sie schwarz ist?
Zuerst habe ich nach ein paar Seiten jeweils eine Pause eingelegt, dann aber gemerkt, dass das der Geschichte nicht gut tat. Somit blieb ich länger dran und es wurde besser. Die Beschreibungen waren mir zu detailliert, was zudem die Geschichte sehr in die Länge zog. Aufgrund der für mich zu grossen Brutalität kann ich nicht mehr als 3 Sterne vergeben.