Die Geschichte dreht sich um eine ungewöhnliche Freundschaft von zwei jungen Frauen zu Zeiten von Mussolini in Italien. Die beiden Mädchen sind total fassbar und sehr authentisch und mir jederzeit sehr sympathisch. Den Anfang fand ich etwas komisch mit dem Zeitsprung, das mag ich gar nicht und nimmt irgendwie schon etwas Spannung und Dramatik weg. Ansonsten finde ich das Buch aber richtig gut. War von der ersten Seite an voll drin. Gerade die Kontraste zwischen Francescas und Malnatas Familie werden sehr eindrücklich geschildert. Und die Freundschaft zwischen diesen zwei jungen Frauen wird sehr authentisch und einfühlsam gezeichnet. Auch der geschichtliche Kontext finde ich spannend, wie hier eine politische Ideologie den Leuten den Kopf verdreht, man sich einfach anpasst, um es leichter zu haben im Leben. Die Entwicklung von Francesca, die Entwicklung zur jungen Frau, aus dem Elternhaus auszubrechen und der dringende Wunsch nach Freundschaften und Zugehörigkeit, ist sehr schön zu lesen.
Ingesamt ist es ein tolles Buch, rau, aber zugleich warmherzig. Es liest sich sehr flüssig und ist sprachlich sehr fein. Den Schluss fand ich etwas vorhersehbar und abrupt, sonst aber echt toll.