“SCHMERZ”, “ZORN”, “RACHE” - in Großbuchstaben stehen die Gedanken der Handlung in Bernhard Aichners “YOKO” auf der Buchrückseite. Und davon gibt es nicht zu wenig.
Flüssig geschrieben, Aichner eben. Yokos blutiger Faden zieht sich über mehr als 330 Seiten. Zeitweise an Brutalität nicht zu überbieten – dazwischen wieder mehr Psychothriller.
Der Albtraum beginnt mit der brutalen Tat von zwei Asiaten. Es erinnert Yoko an ihr früheres Leid, erlebt mit ihrem Vater. Gefangen und erniedrigt im Gewaltrausch der beiden Männer beginnt in ihr der Vergeltungsfeldzug zu reifen. Yokos Entschluss steht fest: Sie selbst wird über Schicksale entscheiden und niemand sonst. Allerdings ahnt sie nicht, mit wem sie es zu tun bekommt.
Je mehr sie aber unter Druck, auch von Seiten der Polizei gerät, desto länger wird die Blutspur. Hilfreich für sie ist dabei, dass sie aufgrund ihrer früheren Arbeit als Metzgerin im Umgang mit scharfen Messern geübt ist.
Was mich vom Anfang bis zum Ende fasziniert hat, dass ich als Leser die Protagonistin begleiten darf, von einer Tat zur anderen. Dies unterscheidet Yoko von anderen Krimis und Thrillern.
Fazit: Spannend über alle Seiten mit mehr oder weniger tiefen Einblicken in die menschliche Seele. Ein blutiger Kampf – nichts für schwache Nerven.