Eine Geschichte mit zwei Erzählebenen. Fiktiv und doch mit sehr viel Wahrheit.
Es ist die Geschichte mehrerer Samenkinder, die mit ihrem siebten Lebensjahr auf eine sogenannte Nomadenschule geschickt werden. Zum Einen, weil der Staat will, dass sie zivilisiert, aber auch mit dem Nötigen ausgebildet werden, um ihre Traditionen im Rahmen der schwedischen Gesellschaft fortzuführen. Zum anderen sind einige Eltern überzeugt, dass das das Beste ist.
Die Kinder, deren Schicksal erzählt wird, erleben ihre Schule anders. Sie sind allein, dürfen ihre Sprache nicht sprechen (was für mich ein totaler Widerspruch zu dem Lehranspruch ist), und sie leiden unter der Härte und Willkür der Hausmutter.
Der zweite Erzählstrang spielt dreißig Jahre später. In den Achtziger Jahren. Gibt wider, was aus den Kindern geworden sind. Wie sie überlebt haben. Denn viel mehr ist es nicht, sie haben Narben davongetragen. Und eines Tages taucht die Hausmutter wieder in ihrem Leben auf.
Das Buch ist sanft geschrieben, aber schnörkellos . Die Autorin greift auf wahre Begebenheiten zurück. Verknüpft und verändert. Ihre Helden sind Helden, weil sie noch leben, sie bleiben mit dem, was sie erlebt haben, realistisch. Gezeichnet. Das macht das Buch aus. Zudem gibt es Einblicke in eine Welt, die wir neben dem Rentierschlitten sonst gern übersehen.