(ich habe das englischsprachige Buch gelesen)
I am alone in the dark, turning the world around in my head as I struggle through another bout of insomnia, another white night in the great American wilderness.
Mit diesem Satz beginnt dieser Roman, der mir lauter Lese-Sternstunden beschert.
Der zweiundsiebzigjährige August Brill, verwitwet, lebt nachdem er einen Autounfall hatte und gehbehindert ist, bei seiner Tochter Miriam. Seit einigen Monaten wohnt auch die einzige Tochter von Miriam, Katya, die Mitte zwanzig ist. Miriam wurde von ihrem Mann verlassen und Katyas Freund ist vor nicht langer Zeit gewaltsam ums Leben gekommen.
August erfindet in seinen schlaflosen Nächten Geschichten. Tagsüber schaut er meistens Filme mit seiner Enkelin, weil das für sie Ablenkung bedeutet. Miriam schreibt und August lektoriert ihre Manuskripte.
In der schlaflosen Nacht lässt August sein Leben Revue passieren, schweift dabei immer wieder ab und man liest diese fiktive Geschichte. Diese ist surreal, faszinierend. Auch der Wechsel zwischen den Erinnerungen, den Gedanken über sein Leben und das seiner Familie ist wunderbar gemacht. Auster beherrscht das Spiel mit der Sprache und damit, die richtige Ausdrucksweise zu erfassen. In dieser Nacht kann auch die Enkelin nicht schlafen und die beiden reden miteinander. Das gibt wieder einen neuen Drive in das Erzählen der Lebensgeschichten, da er hier nicht für sich nachdenkt, sondern der jungen Frau erzählt, auf ihre Fragen eingeht und sie selber auch ihre Erinnerungen einbringt. Ein Meisterwerk bis zum Schluss, aber nicht nur wunderbar, es gibt Anlass zum Nachdenken und beinhaltet auch auch heftige Themen oder Szenen.
Paul Auster hat eine unglaublich starke Ausdruckskraft. Immer wieder trifft man auch auf die Themen Entscheidungen und Zufälle. Er beherrscht es, skurrile Geschichten zu erzählen, Geschichten mit viel Tiefe und auch Humor trifft man an. Dieses Buch kann ich wärmstens empfehlen. .
Fiktive Geschichte:
How do you know my name?
You’re in my platoon, dumbbell.
And what about the hole? What was I doing down there?
Normal procedure. All new recruits come to us like that.
But I didn’t sign up. I didn’t enlist.
Of course not. No one does. But that’s the war it is. One minute you’re living your life and the next minute you’re in the war.
Austausch mit der Enkelin:
So we made our dinner date, and that was the beginning of a long and delicate dance, a minuet of desire, fear, and surrender that went on for more than eighteen months. It took that much time before we startet living togehter, ut even though wie mede it through another twentyone years, Sonia refused to marry me again. I don’t know if you were aware of that. Your grandmother and I lived in sin until the day she died.
I don’t pull legs. Men with bad legs don’t do that. Its against our religion.