Ich bin nie in Südamerika gereist, stelle mir aber vor, dass Geschichten wie „Supermarkt“ so oder in ähnlicher Weise passieren.
Pedro philosophiert ausführlich mit seinem Kumpel Marques über die ausweglose und unbefriedigende Situation der armen Bevölkerung. Und er hat einen Plan, mit dem er seinem Leben eine neue Wende geben will. Zu Beginn läuft alles wunderbar. Überraschend einfach gelingt Pedro und seiner Gang der Aufbau eines florierenden Geschäfts. Aus einem kleinen Business wird ein immer grösseres, die Gier nach immer mehr Geld steigert sich, die Hemmungen, um das Ziel zu erreichen, sinken. Es kommt, wie es kommen muss: Die Gang verliert die Kontrolle über ihr Geschäft, das ganze endet in einem kompletten Fiasko.
Die Schilderungen über das Leben in den Favelas ist eindrucksvoll. Als Leserin kann ich nachvollziehen, dass die jungen Leute ihrer Misere entrinnen wollen, auch wenn der Weg nicht legal ist.
Pedros Ausführungen empfand ich zum Teil als eher langatmig und zu ausführlich. Das Cover-Bild finde ich wenig aussagekräftig und ich finde darin keinen Bezug zur Geschichte. Da gefällt mir dasjenige der Originalausgabe wesentlich besser.
Alles in allem finde ich es ein gelungenes Debut. Die Gewaltszenen am Ende der Geschichte sagen vermutlich nicht allen zu.