Liv de Vries ermittelt auf Bitten ihres Vorgesetzten in einem Vermisstenfall in Zeeland. Hängt dieser Fall mit einem älteren Vermisstenfall zusammen? Und was für eine Rolle spielt die rechte Szene?
Maarten Vermeer hat einen soliden Sommerkrimi geschrieben. Seine Beschreibungen vom sommerlichen Veere haben mir gefallen und auch das Cover finde ich passend gewählt. Die Protagonistin, Liv de Vries, ist authentisch und sympathisch beschrieben. Bei den übrigen Figuren fehlte mir die Tiefe. Die Beschreibungen fielen für meinen Geschmack etwas zu kurz aus und die Figuren blieben oft eindimensional. Der Schreibstil ingesamt empfand ich aber als flüssig und angenehm.
Maarten Vermeer verknüpfte seinen Krimi mit aktuellen politische Entwickungen, insbesondere der zunehmenden Popularität rechter Parteien in den Niederlanden. Die Verbindung mit aktuellen Themen finde ich stets eine interessante Idee, teilweise empfand ich die Abläufe jedoch als zu vorhersehbar. Die gelegentlichen Sprünge in die Vergangenheit in die Zeit der Besatzung fand ich hingegen spannend, wobei der Zusammenhang mit der Gegenwart überrascht und erst ganz am Ende aufgedeckt wird. Der Kriminalfall selbst beginnt rasant, der Mittelteil ist etwas langatmig, das Ende ist hingegen wieder solide.
Insgesamt ein guter Sommerkrimi für unterhaltsame Lesestunden am Strand.