Hallo zusammen
Bitte entschuldigt meinen verspäteten Post, irgendwie hatte ich meinen letzten Kommentar nicht gespeichert und das erst jetzt bemerkt. Dann fange ich wohl nochmal von Vorne an 😅
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich fand es von Anfang an sehr spannend und habe schnell meine ersten Vermutungen und Theorien aufgestellt. Diese wurden jedoch mit jedem neuen Hinweis immer wieder vernichtet und/oder überarbeitet. Jackson hat es geschafft, dass man sich nie so richtig auf einen Verdächtigen festsetzen konnte oder wollte, irgendwie hätte es im Laufe der Story jeder einmal sein können.
Trotz meiner vielen Theorien konnte ich schlussendlich die wahre Auflösung nicht erraten, was natürlich super war. Dadurch war das Ende für mich tatsächlich sehr überraschend.
Im Grossen und Ganzen war ich mit diesem dann auch zufrieden, lediglich die Tatsache, dass Pat am Schluss gar nicht mehr mit seinen Taten konfrontiert werden konnte, hinterliess ein Gefühl der Unzufriedenheit bei mir. Dass Charlie demnach stellvertretend für seinen Vater die gebündelte Rache Rachels abbekam, war jedoch auch irgendwie wieder verständlich, immerhin war er ja der eigentliche “Böse” in diesem Fall.
Genial fand ich die Idee mit den Büchern, durch welche Rachel versuchte, zu kommunizieren. Etwas schwach hingegen war für mich die Tatsache, dass Pat sie angeblich gefangen hielt, um sie zu “schützen”. Meiner Meinung nach hätte er genügend Chancen gehabt, sie auf anderem Wege vor seinem Sohn zu bewahren: Beispielsweise als Charlie wegen dem Verdacht an Rachels Mord verhaftet wurde - Pat hätte problemlos für eine Verurteilung von Charlie sorgen können, wodurch Rachel sicher gewesen wäre.
Er hätte sie ins Ausland bringen können etc… Varianten hätte es genügend gegeben, das Motiv wirkt daher für mich etwas fantasielos. Ausserdem: Wenn er wusste, dass Charlie so gefährlich war - Welcher Grossvater hätte dann seine geliebte Enkelin bei diesem Mann aufwachsen lassen?
Den Plot mit Carter fand ich ebenfalls sehr gut, diese Wendung hätte ich niemals kommen sehen. Auch wenn Carter in meinen Augen etwas sehr schnell und emotionslos mit ihren Zieheltern abschliesst. Ich denke, für einen Teenager wäre das Geschehene doch etwas traumatisierender gewesen, als es hier dargestellt wurde.
Bel blieb mir leider bis zu Letzt etwas unsympathisch. Ich mochte ihren Charakter schlicht nicht und konnte viele ihrer Entscheidungen und Handlungen nicht nachvollziehen. Sie war so stur im Umgang mit Rachel, dass es irgendwann wirklich etwas genervt hat, dass sie nicht einfach mit ihrer Mutter gesprochen hat - So wären einige unnötige Umwege und Ausschweifungen im Buch nicht nötig gewesen. Es fühlte sich für mich zwar nie richtig langweilig an, trotzdem war es stellenweise frustrierend, dass man durch Bel’s Verhalten gefühlt nicht vorwärts kam.
Jackson’s Schreibstil empfand ich, wie bereits bei ihren anderen Büchern, als sehr angenehm, leicht verständlich und flüssig zu lesen. Ich kam sehr schnell durch die Seiten und habe den “roten Faden” nie verloren. Meiner Meinung nach also auch definitiv gut lesbar für jüngere Crime-Fans oder Crime-“Einsteiger” 😊
Also alles in Allem für mich ein sehr spannender Krimi, den ich jedem, welcher auf so mysteriöse Geschichten steht, gerne empfehle. Ein paar Schwächen hier und da, welche ich dem Buch aber gerne verzeihe. Die Story war für mich mal etwas Anderes als die “typische” Mordermittlung. Die Auflösung wurde schlüssig erklärt und war dabei trotzdem überraschend. Auf jeden Fall ein Plot, welcher nicht einfach und vor allem nicht schnell zu erraten war. Und das ist für mich persönlich bei einem Crime-Buch einer der wichtigsten Punkte! ☺