Drive-In I – Ein B-Movie mit Blut und Popcorn, made in Texas
Jack, die Hauptfigur und Erzähler, und seine Freunde begeben sich Freitagnacht zum Orbit, das grösste Autokino Texas, zum wöchentlichen All-Night-Horror-Show. Die Stimmung der Besucher ist ausgelassen und gewillt sich zu amüsieren. Plötzlich taucht ein roter Komet auf und isoliert das Orbit von der Aussenwelt. Jeder, der versucht auszubrechen, wird von der Leere, die das Orbit umgibt, verätzt. Anfangs verhalten sich die eingeschlossenen Kinobesucher gesittet. Doch nach und nach werden die Lebensmittel knapp. Hingegen steigt die Beklommenheit der Kinogäste stetig bis zur kollektiven Hysterie. Eine Endzeitstimmung macht sich über das Orbit breit: von bizarren Glaubensgemeinschaften über Mord bis hin zum Kanibalismus. Es verlangt einiges ab, sich einen Funken Menschlichkeit zu bewahren und sich nicht in diesem Irrsinn zu verlieren.
Genau so plötzlich erscheint der Komet wieder, zerreisst die ätzende Leere, die das Orbit umgibt, und eröffnet den zweiten Level.
Es erinnert an einem makabren Truman Show.
Drive-In II – Keins dieser üblichen Sequels
Wie bereits erwähnt, eröffnete die zweite Komet Sichtung den nächsten Level. Entlang eines von Wäldern umschlossenen Highways versuchen die Überlebenden ihr Dasein fortzusetzen. Doch unter ständigen Bedrohungen kann keine Zivilisation gedeihen und verfallen einer selbstzerstörerischen Anarchie.
Jack und seine Gefährten fahren auf dem Highway, um nach Antworten zu suchen oder zumindest einen geeigneteren Ort zum Besiedeln. Der Highway erweist sich als eine Schleife, die wieder im Orbit Autokino endet, welches von einem blutrünstigen Fanatiker samt seinen Gefolgsleuten besetzt wurde.
Mich hat das an einen Western erinnert, in welchem Siedler mit Ihren Planwagen Richtung Westen fahren und auf ihrer Reise ins gelobte Land von gesetzlosen Banditen und rachedurstigen Indigenen heimgesucht werden.
Drive-In III – Die Bus-Tour
Das gelobte Land erweist sich als ein Gefängnis der Stagnation: Ausser Nahrungssuche, Verrichtung der Notdurft und Sex hat das leben im Orbit nichts zu bieten. Bei einer Erkundung in den Wäldern wird ein Pfad entdeckt. Jack und seine Gefährten verlassen das Orbit in einem Schulbus. Eine plötzliche Flut spült die Reisegemeinschaft in ein Süsswasser Ozean. Dort treiben Sie lange auf eine am Horizont ersichtlichen Brücke, die in den Himmel aufragt. Unterwegs werden sie von einem riesigen Androiden-Katzenwels verschlungen. In dessen Innern hat sich eine menschenfressende Kolonie von Orbit-Überlebenden angesiedelt. Unsere Helden müssen sich die Freiheit durch die Kloake des Fisches erkämpfen, um dann im Himmel zur Ansicht zu gelangen, dass nichts scheint, wie es ist.
Man könnte fast schon meinen, dies sei die groteske Urvorlage für den Film Matrix und The LEGO Movie. Die Realität erweist sich um einiges furchteinflössender.
Diese Geschichte kommt wahnwitzig daher, dabei ist es das Leben in seiner puren Essenz.