Der Autor Thommie Bayer wurde mir von einer Kundin empfohlen, seine Bücher seien sehr lustig und unterhaltsam. Und als sein neustes Buch “Sieben Tage Sommer” als Taschenbuch herauskam, habe ich die Gelegenheit genutzt, um mich mit ihm bekannt zu machen. Ich las einen amüsanten Roman der leicht geschrieben ist, aber auch tiefgründigere Themen anspricht.
Die Geschichte ist als Mailverkehr zwischen Anja und Max auf etwas über 150 Seiten aufgebaut. Max wird bald 70 Jahre alt und hat fünf alte Bekannte in sein Ferienhaus in der Provence eingeladen. Vor dreissig Jahren haben diese fünf Menschen ihm auf einer Wanderung das Leben gerettet und dies soll nun ein Wiedersehen aller Beteiligten sein. So hat es zumindest den Anschein. Max hat Anja (eine Kindheitsfreundin seiner Nichte Feli) gebeten die fünf zu bewirten und ihm zu berichten, was so vor sich geht und wie Anja die einzelnen Personen einschätzt.
Die Beobachtungsgabe von Anja ist unglaublich. Die Mails lesen sich wie eine echte Unterhaltung und man hört jedes amüsierte Augenzwinkern oder genervte Stirnrunzeln aus ihren Zeilen heraus. Es wird nie langweilig, auch nicht, wenn Max erzählt, was damals vor dreissig Jahren vorgefallen ist, und wieso er sich den Gästen immer noch verbunden fühlt. Durch Anjas Augen werden die einzelnen Personen lebendig und es entfaltet sich die ganze Geschichte über die paar Ferientage in Frankreich. Am besten hat mir der Schluss gefallen, in dem sich alles aufklärt und Max seine wahren Motive hinter der Einladung offenbart.
Für alle die noch etwas dem Sommer nachtrauern.