Völlig aus der Zeit gefallen erschien mir Iris Wolffs sprachlich so wunderschöne Familienerzählung. Jeder Teil dieses sorgfältig komponierten Buches wird von einem allwissenden Erzähler aus der Perspektive einer anderen Figur erzählt, wobei wir uns zeitlich immer mehr unserer Gegenwart annähern. Zentrum ist dabei in gewisser Hinsicht Samuel, den wir von seiner Geburt bis ins Erwachsenenalter begleiten. Thematisch kreisen wir unter anderem um den Zauber, der den vielfältigen Seiten der Liebe innewohnt – selbst wenn sie zerbricht. Iris Wolff nimmt uns mit nach Rumänien, in die Nähe von Arad und schildert vor dem Hintergrund der langsam zusammenbrechenden Sowjetunion von Leben und Schicksal in all seinen Facetten. Berührend, beeindruckend und zeitlos grandios.