Das Buch mit dem poetischen Titel lässt die vielfältigen Leiden von Flüchtlingen erahnen. Es ist nicht nur die Zerstörung ihrer Heimat und die Flucht, welche sie erleben, sondern selbst in einer sicheren Umgebung wie in der Schweiz geht das Leiden angesichts des Verlusts der Heimat und vieler Ungewissheiten (auch der kulturellen Identität und des Status) weiter. Ob sich diese Fremdheit «heilen» lässt? Die Eltern von Aida kehren zwar in den Irak und die Heimat zurück, aber gerade wegen ihrer Flucht werden sie nun selbst dort als Fremde wahrgenommen.
Das Schicksal der Protagonistin Aida und der damit verbunden Ängste, Bedrohungen und Traumata gehen einem nah. Erst gegen Schluss erfährt Aida so etwas wie Hoffnung auf eine neue, unbeschwertere Zukunft.
Das Buch regt zum eigenen Nachdenken an und bietet viele schöne Sprachbilder. Dennoch, über einige «Ungereimtheiten» muss man hinwegsehen, so etwa, wenn eine Kuhhirtin über die vollkommene resp. unvollkommene Hoffnung philosophiert. Nichtsdestotrotz, das schön gestaltete Buch hat einige bereichernde Lesestunden bereitet.