Selten ein Buch gelesen, welches der Prozess des Trauerns und des wieder zurück in das Leben finden so achtsam und wertschätzend beschreibt wie Apfeltage. Amande, die nach ihrem grausamen Verlust ihres Ehemannes und ungeborenes Baby sich weit zurück auf’s Land zieht und das Leben von sich fern hält.
Wir dürfen sie als Lesende begleiten, wie sie sich nach und nach öffnet, zuerst für die Kalenderinhalte ihrer Vormieteren, nach und nach gegenüber der ungebetenen Katze, der Tochter der Vormieterin und den Jungs aus dem Jugendzentraum. Mit dem Fortschreiten des Jahres und den damit verbundenen Aufgaben im Garten, blüht auch Amande immer mehr auf, findet zarte Wurzeln die es ihr ermöglichen, sich auf das Leben und ein gemeinsames Weihnachtsessen mit der Familie ihres Ehemannes einzulassen.
Mélissa Da Costa ist es in diesem Buch sehr gut gelungen, eine feine Geschichte über das Leben, die Trauer, die Freundschaft sowie die Hoffnung zu schreiben. Und das, ohne oberflächlich zu sein oder in den Kitsch zu verfallen. Ich kann das Buch von Herzen empfehlen.