Erst kürzlich las ich “Das Reich der sieben Höfe” und fühlte mich stark an die Geschichte erinnert, als ich den Klappentext von “Elfenkrone” zum ersten Mal las. Doch kann man die beiden Bücher nicht ansatzweise miteinander vergleichen. Schon von Anfang an wird klar, dass hier keine Friede, Freude, Eierkuchen-Stimmung herrscht und die Geschichte nur so vor Boshaftigkeit und Kälte strotzt. Die Bewohner von Elfenheim sind keineswegs liebenswerte Kreaturen, sie alle streben nach Macht und haben kein Problem damit, jemand anderem ein Auge auszustechen um zu bekommen was sie wollen. Ein Aspekt, der mir sehr gut gefallen hat. Holly Black versucht gar nicht erst, etwas schön zu reden, was die Figuren augenblicklich sehr echt und authentisch wirken lässt.
So auch Protagonistin Jude: Ihre Absichten sind egoistisch, hinterhältig und raffiniert, doch ist ihr Mut und ihre Sturheit sehr bewundernswert. Sie kämpft für ihre Träume und lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen, auch wenn sie es als Sterbliche in einem Reich voller Elfen mit magischen Kräften nicht immer leicht hat.
Abschliessend kann ich nur sagen, dass ich das Buch mit Haut und Haar verschlungen habe und mich insbesondere das Ende echt baff zurückgelassen hat. Ein Glück habe ich Band 2 schon zu Hause…
Cardan wartet auf mich, als ich mich vom Feld schleppe. “Weisst du eigentlich was ‘sterblich’ bedeutet? Es bedeutet, geboren zu werden, um zu sterben. Es bedeutet, man hat den Tod verdient. Und dennoch stehst du hier und willst mir trotzen, du sterbliche Kreatur? Glaubst du wirklich, du könntest gegen einen Elfenprinzen gewinnen?” Ich muss schlucken. “Nein”, sage ich. Es ist keine Schande, eine Niederlage einzugestehen. Es sind nur Worte. Doch als ich den Mund öffne, bringe ich nichts heraus. Ich kann das nicht.