Das Cover zeigt zwei Personen, die auf ihren jeweiligen französischen Balkonen stehen und scheinbar miteinander kommunizieren. Durch die offenen Fenster kann man jeweils nur ein paar Pflanzen entdecken, ansonsten bleibt alles im Dunkeln. Während aus dem linken Fenster ganz viele Blätter nach draußen drängen, ist auf der rechten Seite bei der männlichen Person nur eine Hängepflanze zu entdecken und passend dazu eine kleine Gießkanne. Um eine Verknüpfung zur Reihe: Chemistry Lessons auch auf dem Cover wieder zu geben, gibt es ein Reagenzglas, einen Erlenmeyerkolben, eine chemische Verbindung und eine Doppelhelix zu sehen. Für mich macht das Cover auf jeden Fall Lust auf die Geschichte.
Dating and other Theories – Wenn der präziseste Plan zum romantischen Verhängnis wird von Susannah Nix erschien im Aufbau Verlag. Es ist der zweite Band der Chemstry Lessons Reihe der Autorin, die alle eine Frau aus dem MINT- Bereich zur Protagonistin haben. Hier dreht sich die Geschichte um Esther, eine junge Raumfahrtingeneurin, die damit im Prinzip alle Bereiche von MINT (Mathamatik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) abdeckt. Mit dabei ist noch Jonathan, der Nachbar von Esther, der mit den Naturwissenschaften nichts am Hut hat. Er ist Drehbuchautor und kommt nur so mit der Raumfahrt in Kontakt. Im Prinzip wohnen die zwei, so wie auf dem Cover zu sehen ist, nebeneinander in Palms, Los Angeles.
Weißt du was ein Chemex ist? Laut den Beschreibungen im Buch konnte ich mir das ungefähr vorstellen und eine kurze Internetrecherche gab mir dann die detaillierte Aufklärung. Wenn du dich jetzt fragst, warum ich hier von einem Chemex rede, dann verrate ich dir das Geheimnis von Jonathan. Er liebt guten Kaffee, natürlich schwarz und brüht diesen ganz herkömmlich mit einem Chemex auf. Im Prinzip funktioniert der genauso, wie früher der gute alte Porzellanfilter deiner Großmutter. Ich kann mich daran noch gut erinnern und ich habe meinen Kaffee sehr lange auch genauso zubereitet, da ich zwar einen Wasserkocher in meiner ersten Wohnung hatte, aber keine Kaffeemaschine. Beim Lesen habe ich mir zu Jonathan folgenden Satz notiert:
„Ich bin kein Snob, ich kenne nur den Unterschied zwischen gutem und schlechtem Kaffee.“
An dieser Stelle musste ich schmunzeln und hatte direkt ein Bild von meinem Schwager vor Augen, wie er in einer klein angelegten Espresso Studie, den für ihn besten Malgrad der Kaffeeebohnen heraus fand, damit der Kaffe sein bestes Aroma entfalten kann. Genau so habe ich mir Jonathan in seiner kleinen Küche samt Chemex vorgestellt. Doch genug von Jonathan. Ich möchte dir auch Ester nicht vorenthalten. Sie war mir auf den ersten Blick sympathisch, wobei ich ihre Haltung zum Händchen halten nicht nachvollziehen kann.
„Ich glaube, dass dieser ganze kitschige Händchen-halten und – Lovesong – Kram nichts für mich ist.“
Auch hier hatte ich direkt eine Person aus meinem näheren Umfeld vor Augen, die ich an dieser Stelle nicht näher nennen möchte. Wie gesagt, ich habe eine andere Meinung zum Händchen halten, aber ansonsten schweben Esther und ich auf einer Wellenlänge. Bei ihrem Strickclub hätte ich zu gerne mal mit gemacht. Auch wenn ich dort, ganz wie sie auch bei den Socken geblieben wäre, die man so schön von der Rolle weg in Mustern stricken kann.
So, nun habe ich dir ein wenig zu den Protagonisten verraten, aber noch gar nichts zu meinem ganz speziellen Lesevergnügen. Ich habe das Buch in wenigen Tagen verschlungen und beim Lesen irgendwie gehofft, die Protagonisten Melody und Jeremy aus dem ersten Band: The Love Code wieder zu sehen. Ganz am Rande tauchen sie auf einer Party auf. Was mich zu dem Aspekt bringt, dass du beide Bücher völlig unabhängig voneinander lesen kannst. Die beiden Liebesgeschichten sind in keinster Weise miteinander verknüpft und so kannst du auch nach diesem Buch getrost den ersten Band der Reihe lesen. Denn die Chemistry Lessons Reihe hat durch den beruflichen Hintergrund der Protagonistinnen einen Anknüpfungspunkt und nicht durch etwaige gleiche Freundeskreise. Wobei es hier schon eine Schnittmenge gibt, die aber nicht weiter ins Gewicht fällt.
Hast du Lust auf einen kleinen Ausflug nach LA in die Stadt der Filme? Dann bist du hier genau richtig. Wobei du nicht wirklich einen Film zu sehen bekommst, sondern auf ganz unterhaltsame Art und Weise Esther dabei über die Schulter gucken darfst, wie sie ein Drehbuch von Jonathan liest. Was es damit genau auf sich hat musst du einfach lesen. Ich hatte super viel Spaß und habe dabei sehr viel gelacht. Die beiden Protagonisten hat Susannah Nix mir direkt ins Herz geschrieben und nun warte ich gespannt auf das dritte Buch der Reihe, denn der Schreibstil der Autorin macht einfach Lust auf mehr. Mit den MINT Protagonistinnen trifft sie ganz und gar meinen Geschmack. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter an alle Liebesroman Liebhaber, die gerne mal ein bisschen was zum Schmunzeln und Lachen haben möchten. Stelle dir am besten ein Glas mit Mimosa parat und genieße die Geschichte. Das Getränk wird dir im Buch begegnen und damit kannst du direkt mit Esther anstossen.