Ich finde es gut, wenn sich Autor*innen an unkonventionelle Handlungsstränge wagen, dies gelingt Elizabeth Lim in ihrem Roman Der Fluch der Schwestern. Das Buch ist geprägt von Wendungen und - teilweise vorausschaubaren - Plot-Twists. Die Anlehnung an asiatische Kulturen und Religionen hätte durchaus vertiefter thematisiert werden können. Auch die Dialoge zwischen den Figuren hätten etwas mehr Tiefe vertragen. So kommen viele Ansätze und Gedanken des Buches meiner Meinung nach zu kurz.
Ich kenne die Hauptreihe nicht, könnte mir aber vorstellen, dass dort einzelne Handlungsstränge erneut aufgegriffen werden. Wenn Der Fluch der Schwestern zusammen mit der Hauptreihe gelesen wird, hat das Ende allenfalls noch interessante Aspekte, die beim Lesen dieses Buches allein allerdings nicht wirklich eingeordnet werden können.
Insgesamt ist es für mich trotzdem ein gelungener Jugendfantasy-Roman, mit Ansätzen von asiatischen Kulturen, wie die Gottheiten und Hexen und Kontroversen wie das Schöne vs. das Andere. Vieles hätte - vertiefter beschrieben - noch interessanter sein können.