Ich durfte das Buch im Rahmen der Leserunde lesen - wenn ich es einfach in der Buchhandlung gesehen hätte, bin ich nicht sicher, ob ich es gekauft hätte. Ich bin jedoch sehr froh, dass ich Teil der Leserunde sein durfte, da ich vom Buch positiv überrascht wurde. Die Themen sind sehr aktuell: Klimawandel, Reichtum von Wenigen und Armut von Vielen, Zusammenarbeit und Egoismus…Die Geschichte wird aus der Sichtweise einer Familie erzählt, die sich durch eine Welt nach dem sogenannten “grossen Übergang”, vielen Jahren der Zusammenarbeit zum Aufbau einer neuen Lebensgrundlage, navigieren muss. Da gibt es Larch, der Familienvater, der seiner Tochter ein möglichst unbeschwertes und erfülltes Aufwachsen ermöglichen möchte, da er selbst die Chance dazu nicht hatte. Dann gibt es Kristina, die . Beide sind sie Held*innen des grossen Überganges, haben an vorderster Front für ein Überleben der Erde und der nachfolgenden Generationen gekämpft und fast mit ihrem Leben dafür bezahlt. Ihre Tochter, Emiliana, ist fünfzehn Jahre alt. Für sie sind der Klimawandel und dessen Folgen, der grosse Übergang und die Gefahr eines erneuten Kollapses allgegenwärtig, da sie insbesondere von ihrer Mutter täglich daran erinnert wird. Die drei Hauptcharaktere und deren Familiendynamik im Buch hat zu einem grossen Teil dazu beigetragen, dass ich das Buch gerne gelesen habe: ich fand sie sehr gut dargestellt und beschrieben.
Das Buch wird abwechselnd aus Emis Sicht in der Gegenwart erzählt, andererseits aus Larchs Sicht, die zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit abwechselt. So erfährt man, wie er den grossen Übergang über- und erlebt hat. Ergänzt wird die Geschichte durch Einschübe aus einem Schulprojekt von Emiliana, in dem sie ihre Mutter zum grossen Übergang und ihren Erlebnissen dazu interviewt. Der Schreibstil hat mir zu grossen Teilen gut gefallen, er war für mich sehr bildlich, mitreissend und nahe am Geschehen. Teilweise fand ich es etwas mühsam, dass es keine Anführungszeichen bei direkter Rede gibt, aber daran habe ich mich schnell gewöhnt. Insbesondere die Idee mit Emilianas Schulprojekt hat mir sehr gut gefallen, da so eine Abwechslung beim Lesen entstand.
Alles in Allem habe ich das Buch gerne gelesen, da es gut geschrieben war und die Welt sowie auch die Charaktere gut ausgearbeitet waren. Die Geschichte selbst fand ich insgesamt gut, obwohl sich der Mittelteil stellenweise etwas gezogen hat. Ich würde das Buch allen empfehlen, die gerne einen etwas anderen Sci-Fi Roman mit Fokus auf Familiendynamik und deren Umgang mit alten und neuen Dämonen und Herausforderungen lesen möchten.