Devin erfährt durch einen Unfall von ihrem Erbe als Nixe und kommt so an die School of Myth & Magic, an der ganz bestimmte Traditionen und Regeln herrschen. Während sie sich versucht, in ihrer neuen Situation zurechtzufinden, bedrohen dunkle Mächte die Akademie.
Vielleser*innen oder Leser*innen ü20 wird School of Myth & Magic wahrscheinlich nicht so abholen können, wie Leser*innen, die sich noch eher im Alter der Protagonistin Devin befinden, die gerade 17 geworden ist. Der Schreibstil ist sehr jugendlich, was mich normalerweise eigentlich nicht stört oder sogar besonders gefällt. Hier blieb mir dadurch aber alles ein wenig zu oberflächlich oder zu gewollt, dies lag jedoch nicht nur am Schreibstil, sondern auch an der Geschichte an sich und vor allem auch an der Protagonistin Devin, die ich zwar mögen wollte, zu der ich aber keinen richtigen Draht herstellen konnte. Sie wollte zwar ihren Platz unter den Nixen finden und mehr über ihr Erbe herausfinden, macht aber keinerlei Anstalten sich in die bestehenden Traditionen und Bräuche einzufinden oder sich auch sonst mit den Nixen anzufreunden. Mir ist schon klar, dass das “Schwarmverhalten” auf Devin, die unter Menschen aufgewachsen ist, merkwürdig und veraltet wirken muss, aber sie hätte wenigstens versuchen können, sich mit den anderen Nixen gutzustellen, anstelle sie von Beginn an abzuschreiben und gegen alle “ungeschriebenen”, sozialen Normen der Schule zu verstossen, ohne sich die geringsten Gedanken darüber zu machen.
Auch die Handlung war grösstenteils vorhersehbar (und erinnerte mich teilweise ein wenig an Harry Potter und die Kammer des Schreckens). Im Gegensatz dazu schien mir die Gefahr jedoch nicht wirklich greifbar zu werden, wodurch sich die Situation auch im Endkampf nicht wirklich so anfühlte, als stünde viel auf dem Spiel. Die Spannung dümpelte sozusagen etwas vor sich hin.
Jetzt stellt sich bestimmt die Frage, weshalb ich dem Buch trotzdem vier Sterne gebe. Zum einen, weil ich mich trotzdem gut unterhalten fühlte, nachdem ich beschlossen habe, mich nicht mehr über Devins Verhalten zu ärgern, es einfach hinzunehmen und nicht gross über die Handlung nachzudenken. Einfach lesen, um zu entspannen. Und das gelang mir mit dem Buch sehr gut. Zum anderen, weil mich die Welt mit den vielen Wesen und vor allem die Schule mit ihren Wasserzugängen in ihren Bann gezogen hat. Ich finde zwar, man hätte gut noch viel mehr über die Zwischenwelt und ihre Wesen erfahren können, vor allem da sich Devin ja selbst nicht wirklich damit auskennt und es sie doch eigentlich auch interessieren sollte, in welch einer Welt sie lebt. Vielleicht wird dies aber auch in der Vorgänger-Dilogie Emily Seymour stärker thematisiert, die ich jedoch noch nicht gelesen habe.
Alles in allem habe ich zwar gemischte Gefühle, was das Buch betrifft, es konnte man aber trotzdem unterhalten und mit seiner Welt in seinen Bann ziehen.