Zwischendurch ein Kinder- oder Jugendbuch, einfach so aus Lust und Laune und nicht zuletzt Interesse am Thema.
Ich mag das, wenn die Kapitel kurz und mit Illustrationen versehen sind. Das Buch liest sich daher äusserst ring obschon das Thema alles andere als leicht ist. Köhler hat jedoch eine gute Balance gefunden; Komik und Tragik wechseln sich fliessend ab. Auf der einen Seite steh ich als Leser noch kurz vor dem Heulkrampf, auf der nächsten löst sich der bereits wieder in Geschmunzel auf.
Die zwei Hauptfiguren sind goldig und wirklich gut getroffen, ergänzen sich. Man sitzt gerne bei den beiden und hört ihnen zu, fiebert, lacht, weint mit. Wäre ich ein Mädchen, ja, so eine Freundschaft würde ich mir wünschen! Vielleicht ist’s aber auch die nostalgische Verklärung der Kindheit, das Ideal, das es so nicht gibt oder zwar gegeben hat, sich aber gewandelt hat…
Was mir auch sehr gefällt, ist der zeitliche und örtliche Fokus der Geschichte: Kondensiert und konzentriert auf eine Nacht im Zelt (bzw. eben nicht im Zelt). Gespickt mit kleinen Anekdoten aus dem Leben der beiden, zwischenzeitlich unterbrochen von der Vaterfigur und immer wieder in Erwartung auf die nächste Unterredung mit Zauna der Astronautin.
Empath*innen dürfen dieses Buch nicht in der Öffentlichkeit lesen, denn es trifft uns regelmässig dort, wo es wehtut. Wer selbst schon Verlust erlitten hat, wird daran erinnert, jedoch im gesamten Spektrum der Erfahrung. So ging ich denn nach der Lektüre auch nicht traurig oder deprimiert zu Bett sondern im Frieden und dankbar.
Nicht weinen, dass sie vorüber. Lächeln, dass sie gewesen - Konfuzius behält recht.