[Werbung, Rezensionsexemplar]
Rezension zu Silberne Geister - Silvia Moreno-Garcia
Einzelband| Limes| Erschienen am 03.04.24 | 496 Seiten
꧁Inhaltsangabe꧂
Die Kindheitsfreunde Tristan und Montserrat hadern beide mit ihrem Schicksal: Während Tristan durch einen Skandal sein Ansehen als Schauspieler einbüssen musste, schlägt sich Montserrat als Sound Editorin in der mexikanischen Filmbranche durch. Unverhofft erhalten die beiden das Angebot, einen nie veröffentlichten Horrorfilm zu beenden. Doch je mehr sie sich auf die Aufgabe einlassen, desto mehr bemerken sie, dass es einen sehr guten Grund gab, den Film nicht zu veröffentlichen…
꧁Handlung꧂
Wir starten recht gemächlich in die Geschichte hinein. Montserrat, wie auch Tristan, haben mit ihrer jeweiligen Lebenssituation zu kämpfen und wir begleiten sie dabei. So lernen wir auch schnell die Dynamik zwischen den beiden Kindheitsfreunden kennen, welche zwar ungewöhnlich, aber lebensecht wirkt. Generell würde ich sagen, dass die Handlung stark auf den Charakteren aufbaut und es dauert sehr lange, bis wirklich etwas ins Rollen kommt. Sobald die Handlung Fahrt aufnimmt, erleben wir einige gruselige Momente, ich hatte mir jedoch mehr erhofft. Der Autorin ist es gelungen, eine düstere Atmosphäre zu schaffen, welche zum Weiterlesen motiviert. Dennoch gab es einige Längen und auch Szenen, deren Daseinsberechtigung ich hinterfragt habe.
꧁Charaktere꧂
Wie bereits erwähnt waren Tristan und Montserrat sozusagen das Kernstück der Geschichte. Beide Protagonisten waren mir nicht wirklich sympathisch, ich fand jedoch ihre Dynamik interessant. Man merkt, dass ihre Kindheit sie zusammengeschweisst hat, auch wenn sie sich als Erwachsene in unterschiedliche Richtungen entwickelt haben. Montserrat ist eine taffe Frau, welche sehr unzufrieden mit ihrer Lebenssituation ist. Daran ändert sich im Laufe des Buches jedoch nicht wirklich viel und ich hatte auch nicht den Eindruck, dass sie sich gross weiterentwickelt hat. Tristan macht definitiv eine Veränderung durch, wenn auch eher oberflächlich.
꧁Fazit꧂
Silberne Geister ist eine Geschichte, welche ich als sehr character-driven empfunden habe. Da ich die beiden Protagonisten jedoch nicht wirklich mochte, viel es mir schwer, mit der Geschichte warm zu werden. Es hatte einige gute und spannende Szenen, jedoch auch viel Recherchearbeit und einige grosse Informationsbrocken, welche schwer zu schlucken waren. Moreno-Garcia hat definitiv eine Ahnung vom mexikanischen Horrorfilmbusiness, konnte dieses Wissen meiner Meinung nach aber nicht sehr elegant transportieren. Hier muss aber angemerkt werden, dass ich mich selbst in diesem Bereich wenig auskenne und daher die Informationen komplett neu für mich waren.
Alles in allem kann ich also festhalten, dass die Geschichte einige spannende Themen birgt, jedoch für mich klar zu lang war. Ausserdem wurde ich mit den Charakteren nicht wirklich warm, was bei so einem starken Fokus auf den Protas ungünstig ist.