Hinter der heilen Fassade ist nichts so, wie man das erwartet. In seinem Erstling erzählt Domink Barta von einem Bauernpaar, das immer funktioniert hat. Nun ist aber die tüchtige Bäuerin ausgebrannt und erkennt, wie hoffnungslos gefangen sie war. Ihr Sohn, dessen Ehe zerbricht. Der in seinem Hass gegen alles Fremde und vor allem gegen die Flüchtlinge zunehmend radikaler wird. Sein Sohn freundet sich aber mit einem der syrischen Flüchtlinge an. Und der Bauer, der nur dank dem syrischen Flüchtling die Arbeit schafft. Es gelingt dem Autor überraschend gut, aufzuzeigen, wie wenig die gesellschaftliche Entwicklung auch vor der heilen oberösterreichischen Dorftradition halt macht. Der Autor versucht das Kollektiv Dorf und Familie in das Zentrum seines Romans zu stellen. Und seine Protagonisten sind gut gezeichnet aber ländlich schlicht und unspektakulär. Damit verlieren die einzelnen Schicksale an Bedeutung, das Buch wird weniger eindeutig. Dennoch hat mich der Mut des jungen Autors beeindruckt, wie er ganz sachte und unaufgeregt beschreibt, wie der Wandel und der Umgang Gräben durch Dorf und Familie zieht, und das Leben trotzdem weiter geht.