Der Baumhaus-Verlag verbindet in seiner «Geheim»-Reihe Leseerlebnis und Rätselfieber miteinander. Emily Skyes «Die geheime Drachenschule» ist in das Konzept integriert worden. Wie auch im Original steuert Pascal Nöldner die schwarz-weissen Illustrationen bei, die gewohnt pfiffig, detailliert und lebendig sind. Allerdings gab es einige Suchbilder, die mir persönlich etwas zu dunkel geraten waren.
Das Rätsel startet gleich auf der Innenseite des Buchdeckels mit einem versiegelten Brief, auf den im Verlauf der Geschichte erneut eingegangen wird. Es folgt eine kurze Erläuterung zum Buch und dem Schwierigkeitsgrad der Rätsel (1-3 Flammen) und schon geht es los. Die Kapitel sind unterschiedlich lang, teils sogar recht kurz, und enden stets mit einem von insgesamt 24 Rätseln. Mal müssen Codes entschlüsselt, Rechenaufgaben gelöst, Labyrinthe durchlaufen, Karten ausgewertet, Details gesucht werden, selten ist Wissen aus der Hauptreihe vonnöten. Bei Schwierigkeiten stehen dem Publikum am Ende aber auch Tipps zur Seite. Die Auflösung des jeweils aktuellen Rätsels folgt zu Beginn des nächsten Kapitels. Der Lesefluss wird somit an sinnvollen Stellen unterbrochen und wieder aufgenommen. Ganz zum Schluss gibt es noch ein letztes Rätsel, dessen Lösung online eingegeben werden kann. Dort findet sich dann auch eine Urkunde, die für die begeisterten Drachenreiter ausgedruckt werden kann.
Die Handlung des Buches ist schnell zusammengefasst: Henry, Arthur und Lucy werden auf eine abenteuerliche Mission voller, genau, Rätsel ausserhalb von Sieben Feuer geschickt (genauer gesagt in die Gegend von Dunnottar Castle, das es tatsächlich gibt). Die chronologisch aufgebaute Handlung wird dabei kontinuierlich vorangetrieben und die Welt von Sieben Feuer um die Artussage erweitert. Die Drachen kommen diesmal (leider) kaum vor. Die Hauptfiguren zeigen ihre gewohnten Charakteristika auf und entwickeln sich, wie in Reihen üblich, nicht nennenswert weiter. Das erleichtert es Neueinsteiger*innen, sich zurechtzufinden.
«Die geheime Drachenschule – Geheim!» kann daher ohne Vorkenntnisse gelesen werden, aber ich denke, dass Fans der Originalreihe noch mehr Freude an diesem Rätselabenteuer haben. Die vielseitigen Rätsel fand ich gut, die Handlung wie auch schon beim letzten Band der Reihe etwas zu simpel. Meinem Testzuhörer (11 J.) hat die Reise in die Welt von Emily Skyes Drachenreitern aber wieder enorm gut gefallen und das ist ja die Hauptsache, deswegen gibt es auch vier Punkte.