“Die Welt, in der Fiora aufwächst, ist ein Albtraum aus Sand, Fels und einer alles versengenden Sonne. Doch schlimmer ist der Hass, welcher der jungen Frau entgegenschlägt. Denn ein dunkles Geheimnis umhüllt Fioras Herkunft. Im Schatten ihrer Halbschwester Mara versucht sie sich zu beweisen und lässt sich von Meister Konstantin, dem einzigen Gelehrten der Stadt, ausbilden. Doch der Meister ist nicht, wer er zu sein scheint: Die Energie, die durch ihn fliesst, ist machtvoll genug, die Welt in Asche zu legen. Fiora muss herausfinden, wer sie wirklich ist – weit mehr als nur ihr eigenes Schicksal steht auf dem Spiel.”
Manchmal springt einem ein Buch entgegen. Das war auch mit diesem Titel der Fall, auch wenn ich persönlich mit Dune und dessen Hype nichts anfangen kann. Als ich dann noch erfahren habe, dass Robin Hill ein Pseudonym ist, war meine Neugierde geweckt.
Ich habe den Hype um Dune erwähnt, da zur Erscheinungszeit gerade Teil 2 in den Kinos lief und das Cover sehr an endlose Wüsten erinnert. “Strom” hat allerdings nebst der Wüste und der gleissenden Sonne sehr wenig mit Frank Herberts Werk gemein, was ich sehr gut fand. Denn so konnte sich die Geschichte entfalten und mich überraschen. Gerade der Schreibstil war meiner Meinung nach fantastisch und hat mich ans Buch gefesselt. Leider konnte der Plot dabei nicht mithalten. Immer wieder gab es Stellen, an welchem die Spannung fiel und mich nur noch Willenskraft an den Seiten hielt. Am Ende war es aber dennoch eine Reise, welche sich lohnt und retrospektiv betrachtet, machen auch diese “langweiligen” Stellen durchaus Sinn und es ergibt sich ein gutes und erlebenswertes Gesamtbild.
Auch das Worldbuilding war sehr interessant, auch wenn ich an gewissen Stellen etwas irritiert war, wie alles im grossen Ganzen zusammenhängt. Zum Beispiel wird mit KI für das Buch geworben, sie taucht aber erst etwa im 2ten Drittel des Buches auf und spielt auch da nur eine Nebenrolle. Auch sonst enthält das Buch sehr viel Diversität an elektronischen und futuristischen Wesen und Gegenstände und bringt neue Ideen an den Tisch, welche mir gefielen. Was jetzt Strom genau ist, kann ich allerdings nicht abschliessend sagen, es tut der Welt aber keinen Abbruch. Es liegt eine Schönheit darin, zusammen mit Fiora die Geheimnisse ihrer Welt aufzudecken und unwissend über all die kleinen Details zu sein, denn dardurch können wir uns mit Fiora verbunden fühlen.
Bei Strom handelt es sich um einen lohnenswerten Einzelband, der vor allem sprachlich überzeugt und auch wenn er stellenweise schwächelt, unbedingt ausgelesen werden, damit er reifen kann, wie guter Wein. Das futuristisch, dystopischen Setting wird vor allem Sci-Fi Fans gefallen, allerdings ist es auch ein Werk, welches ich Fantasy- und Jugenddystopieleser*innen ans Herz legen möchte. Ausserdem ist es sicher ein gutes Buch für alle, die keine Lust auf tonnenweise Frank Herbert Bücher haben.