Scott Alexander Howards Debütroman entführt die Leser in eine faszinierende Welt, in der Zeitreisen möglich sind, aber strengen Regeln unterliegen. Das Tal, in dem die Geschichte spielt, ist ein Ort der Zeitverschiebung - nach Westen reist man 20 Jahre in die Vergangenheit, nach Osten 20 Jahre in die Zukunft. Diese einzigartige Konstruktion eröffnet ein breites Feld für philosophische Überlegungen über die Natur von Zeit und Schicksal.
Im Zentrum der Handlung steht Odile, eine junge Frau, deren Leben sich durch einen Zwischenfall im Conseil, dem Entscheidungsgremium des Tals, drastisch verändert. Als sie die Eltern ihres Freundes Edme aus der Zukunft erkennt und damit erfährt, dass er bald sterben wird. Die Entscheidung die Odile zu fällen hat ist, was sie mit diesem Wissen macht: die Zukunft verändern oder sich doch lieber für die eigene Karriere im Conseil entscheiden?
Howard gelingt es, eine interessante Geschichte mit tiefgründigen philosophischen Fragen zu verbinden. Die gut 450 Seiten des Romans sind zwar in einer wunderschönen Sprache geschrieben, aber manchmal wurden mir die Beschreibungen zu ausführlich. Die Protagonistin Odile ist so realitätsnah dargestellt, dass man sich mühelos in ihre Gedankenwelt hineinversetzen kann. Einige Entscheidung die sie fällt, machen sie öfter sogar unsymphatisch.
Insgesamt habe ich das Buch gern und schnell gelesen und freue mich auf weitere Werke dieses Autors. Eine klare Empfehlung für alle, die sich für spannende Geschichten mit philosophischem Tiefgang interessieren.