Grausam schlecht, in jeder Hinsicht.
Allein die Identifikation mit der blinden Protagonistin gelingt durch die schier undurchdringliche “atmosphärische Dichte”, die mittels massivem Einsatz von Hormonbomben, sachlichen Blendgranaten, rhetorischem Tränengas und psychologischen Nebelkerzen ein Gefühl von Realitätsverlust und Orientierungslosigkeit erzeugt.
Die raffiniert konstruierte Illusion kunstvoll verschlungener Handlungsstränge löst Realität und Wahrscheinlichkeit mit frappierender Chuzpe aus ihrem starren Kontext und projiziert jegliche Plausibilität auf eine atemlos mäandernde Storyline, unvermittelt durchbrochen von tückischen Untiefen und Bergen von Leichen und verstellt so gekonnt Durchblick und Zusammenhänge.^^
Wenn man einer Handlung nicht folgen kann, sollte man seine mangelnde Selbstsicherheit nicht damit kaschieren, dass man sie in Rezensionen “komplex” nennt. Dann ist sie mit einiger Wahrscheinlichkeit einfach wirr oder langatmig oder beides.
Brutal und spannend sind zwei völlig verschiedene Dinge, und schlechtes Deutsch ist kein “eigenwilliger Stil”.
Ich hab mich selten beim Lesen so geärgert.