9mm Cut von Sybille Ruge entpuppt sich als ein Buch, das mit zahlreichen Herausforderungen kämpft und mich letztendlich mehr frustriert als fasziniert hat. Der Schreibstil der Autorin ist alles andere als einladend; er ist verschachtelt, überladen mit Metaphern und oft schwer fassbar. Statt eines mitreissenden Krimis erwartet den Leser ein Wirrwarr von Sprache, der jegliche Hoffnung auf eine spannende Handlung zunichte macht.
Es scheint, als ob Ruge die Sprache über die eigentliche Geschichte stellt. Während einige Passagen poetisch sind, verliert sich die Handlung in einem Labyrinth aus überflüssigen Beschreibungen und Gedankenströmen. Der Mangel an Spannung war frustrierend und liess mich fast gleichgültig gegenüber den Schicksalen der Charakteren sein. Die Charaktere waren für mich sehr oberflächlich und ohne weiteren Tiefgang beschrieben, was in mir eine gewisse Antipathie auslöste.
Besonders enttäuschend sind die teilweise sexistischen und vulgären Bemerkungen, die das Lesevergnügen weiter trüben. Statt die Geschichte voranzutreiben, lenken sie von der bereits schwachen Handlung ab und hinterlassen einen bitteren Beigeschmack.
Insgesamt ist 9mm Cut von Sybille Ruge ein Buch, das nicht zu empfehlen ist. Wer auf der Suche nach einem packenden Krimi ist, wird hier enttäuscht sein. Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde bekommen und fertig gelesen, ansonsten wäre es nach ein paar Seiten auf dem Stapel “nicht lesenswert” gelandet.